Brüssel () – Die EU hat ein weiteres Vertragsverletzungsverfahren gegen Polen eingeleitet. Das gab der Vizepräsident der Europäischen Kommission, Valdis Dombrovskis, am Mittwoch bekannt.
Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht ein Gesetz von Ende Mai, mit dem eine neue Kommission eingerichtet werden soll, die nach Angaben der polnischen Regierung russische Einflüsse auf die polnische Politik untersuchen soll. Experten fürchten, dass mit der neuen Institutionen vor den diesjährigen Parlamentswahlen die Opposition ausgeschaltet werden soll: Ohne unabhängigen richterlichen Beschluss kann die Kommission die Übernahme öffentlicher Ämter für bis zu zehn Jahre verbieten. Das Gesetz sieht vor, dass die Mitglieder der Kommission vom Parlament ernannt werden, wo die rechtsnationale Regierungspartei “Prawo i Sprawiedliwość” (PiS) eine Mehrheit hält. Kritikern zufolge zielt das Gesetz insbesondere auf Donald Tusk ab: Er war von 2007 bis zu seiner Übernahme der Präsidentschaft des Europäischen Rates 2014 Ministerpräsident der Republik Polen.
Nun gilt der Vorsitzende der konservativen Platforma Obywatelska (PO) als aussichtsreicher Kandidat bei den anstehenden Wahlen.
Text-/Bildquelle: | Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de |
Bildhinweis: | Polnische Grenze |
Zusammenfassung
- EU startet weiteres Vertragsverletzungsverfahren gegen Polen
- Vizepräsident der Europäischen Kommission, Valdis Dombrovskis, kündigte das Verfahren an
- Im Mittelpunkt steht ein im Mai verabschiedetes Gesetz, das eine neue Kommission einrichten soll
- Die Kommission soll angeblich russische Einflüsse auf die polnische Politik untersuchen
- Experten befürchten, dass die Opposition vor den diesjährigen Parlamentswahlen ausgeschaltet werden soll
- Das Gesetz sieht vor, dass die Mitglieder der Kommission vom Parlament ernannt werden, wo die Regierungspartei PiS eine Mehrheit hat
- Kritiker sagen, das Gesetz zielt insbesondere auf den ehemaligen polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk ab
Fazit
Die EU hat ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Polen eingeleitet. Vizepräsident der Europäischen Kommission, Valdis Dombrovskis, erklärte, im Fokus stehe ein im Mai in Kraft getretenes Gesetz, das eine Kommission einrichten soll, welche russische Einflussnahme auf die polnische Politik untersucht. Experten sehen darin einen Versuch, die Opposition vor den bevorstehenden Parlamentswahlen auszuschalten.
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