Betreiber verbauen weiter chinesische Technik im 5G-Netz

Berlin () – Mobilfunkbetreiber setzen weiter auf sicherheitskritische Komponenten chinesischer Hersteller. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Union hervor, über die die “Welt” berichtet.


Demnach haben die Betreiber dem Bundesinnenministerium seit Inkrafttreten des IT-Sicherheitsgesetzes 2.0 im Mai 2021 elfmal den geplanten erstmaligen Einsatz einer kritischen Komponente angezeigt, dreimal betrafen die Anzeigen Komponenten chinesischer Hersteller. Zum Teil wurde im Rahmen einer Anzeige der geplante Einsatz mehrerer Komponenten angezeigt, teilte das mit. Untersagungen nach § 9b des BSI-Gesetzes seien bisher nicht ausgesprochen worden. Die “Welt” wollte vom Bundesinnenministerium wissen, ob zum Beispiel der chinesische Konzern Huawei angezeigt worden sei.

Man gebe keine Auskunft, “da es sich um Geschäfts- und Betriebsgeheimnisse der ” handele, hieß es auf Anfrage. Reinhard Brandl (CSU), digitalpolitischer Sprecher der Unionsfraktion, äußerte Kritik an Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD): “Nicht ein einziges Mal hat Frau Faeser bisher den Einbau von kritischen Komponenten aus China in unser Mobilfunknetz untersagt. Mit jedem neuen Einbau wird es schwieriger, diese chinesischen Komponenten wieder aus unserem Mobilfunknetz herauszubekommen”, sagte er der “Welt”. “Aber Frau Faeser ist es egal. Der SPD-Wahlkampf hat Vorrang für sie.”

Die Antwort der Ampel-geführten Bundesregierung zeige, dass Faeser die Deutschlands vernachlässige. Auch die FDP macht sich innerhalb der Ampel-Regierung für einen Ausschluss von Huawei stark – wenn auch nicht von heute auf morgen. Ihr digitalpolitischer Sprecher Maximilian Funke-Kaiser sagte der “Welt”: “Ich befürworte einen Verzicht von Huawei-Technik im gesamten deutschen Mobilfunknetz. Die FDP schlägt daher eine Fade-Out-Klausel vor, nach der Bauteile von Anbietern, die unter dem Einfluss rivalisierender Systeme stehen, innerhalb eines konkreten Zeitraums zurückgebaut werden müssen.”

Seit März prüft die Bundesregierung, welche kritischen Komponenten von chinesischen Herstellern im 5G-Netz verbaut wurden – und ob sie ein Sicherheitsrisiko darstellen. Es lägen “Anhaltspunkte vor, dass ihr weiterer Einsatz die öffentliche Ordnung oder Sicherheit der Bundesrepublik beeinträchtigen könnte”, teilte das Bundesinnenministerium dazu auf Anfrage der “Welt” mit.

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Betreiber verbauen weiter chinesische Technik im 5G-Netz

Zusammenfassung

– Deutsche Mobilfunkbetreiber setzen weiterhin sicherheitskritische Komponenten chinesischer Hersteller ein
– Seit Mai 2021 gab es elf Anzeigen zum erstmaligen Einsatz kritischer Komponenten, dreimal betrafen chinesische Hersteller
– Bundesinnenministerium hat bisher keine Untersagungen nach § 9b des BSI-Gesetzes ausgesprochen
– Kritik an Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) wegen mangelnder Sicherheit im Mobilfunknetz
– FDP schlägt Fade-Out-Klausel vor, um Bauteile von Anbietern unter Einfluss rivalisierender Systeme zurückzubauen
– Bundesregierung prüft seit März kritische Komponenten von chinesischen Herstellern im 5G-Netz auf Sicherheitsrisiken

Fazit

Deutsche Mobilfunkbetreiber nutzen weiterhin sicherheitskritische Komponenten von chinesischen Herstellern, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Union hervorgeht. Seit Inkrafttreten des IT-Sicherheitsgesetzes 2.0 im Mai 2021 hätten die Betreiber elfmal den Einsatz kritischer Komponenten angezeigt, wobei dreimal Komponenten chinesischer Hersteller betroffen waren. Untersagungen nach § 9b des BSI-Gesetzes seien bisher nicht erfolgt.

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