Linke kritisiert Prüfungen bei Geflüchteten als "intransparent"

() – Clara Bünger, fluchtpolitische Sprecherin der Linkenfraktion im , hat die von der Bundesregierung durchgeführten Sicherheitsüberprüfungen an Geflüchteten scharf kritisiert. “Die von Bundespolizei, BKA und Inlandsgeheimdienst durchgeführten Sicherheitsüberprüfungen sind zutiefst intransparent”, sagte Bünger dem “Redaktionsnetzwerk ” (Mittwochausgaben).


“Nach wie vor weigert sich die Bundesregierung offenzulegen, welche Fragen in den Interviews gestellt werden, weil dies angeblich das `Staatswohl` gefährden würde.” Zudem werde den Geflüchteten verschwiegen, dass sie von Mitarbeitern des Inlandsgeheimdiensts ausgefragt werden. Nicht einmal über das Ergebnis der Überprüfung würden die Schutzsuchenden informiert. “Das ganze Verfahren ist eines Rechtsstaats unwürdig”, so Bünger.

Seit 2018 nimmt Deutschland Schutzsuchende, die aus Seenot gerettet wurden, im Rahmen von sogenannten “Relocation-Verfahren” auf. Teil dieser Verfahren sind Sicherheitsüberprüfungen, mit denen sichergestellt werden soll, dass Personen, die aufgenommen werden, keine Bedrohung für die öffentliche Ordnung oder innere darstellen. Seit Juni 2023 werden diese Sicherheitsüberprüfungen auch bei der Aufnahme von Schutzsuchenden im Rahmen des Bundesaufnahmeprogramms für Afghanistan angewandt. Aus diesem Grund reichte die Linksfraktion eine aktualisierte kleine Anfrage ein, die Ende August von der Bundesregierung beantwortet wurde.

“Dass die zeitintensiven Sicherheitsinterviews nun auch auf Schutzsuchende aus Afghanistan angewandt werden, ist Schikane und Verzögerungstaktik zugleich”, kritisierte Bünger. Klar sei, dass die im Bundesaufnahmeprogramm vorgesehenen 1.000 Aufnahmen beziehungsweise Visa pro Monat bislang bei Weitem nicht erreicht werden könnten. Sie forderte von der Bundesregierung angesichts der Gefahr, in der sich von den Taliban verfolgte befinden, eine schnelle Aufnahme der Geflüchteten zu gewährleisten und die “stundenlangen Befragungen” unter Beteiligung des Bundesamts für Verfassungsschutz wieder abzuschaffen. “Die bisherigen Sicherheitsmaßnahmen waren effektiv und haben vereinzelte Missbrauchsversuche zuverlässig aufgedeckt”, so Bünger.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Logo der Linkspartei (Archiv)

Linke kritisiert Prüfungen bei Geflüchteten als "intransparent"

Zusammenfassung

– Clara Bünger, fluchtpolitische Sprecherin der Linkenfraktion im Bundestag, kritisiert Sicherheitsüberprüfungen an Geflüchteten
– Bünger: Verfahren ist “zutiefst intransparent” und “eines Rechtsstaats unwürdig”
– Seit 2018 führt Deutschland Sicherheitsüberprüfungen im Rahmen von “Relocation-Verfahren” durch
– Seit Juni 2023 gelten Sicherheitsüberprüfungen auch für das Bundesaufnahmeprogramm für Afghanistan
– Bünger fordert schnelle Aufnahme der Geflüchteten und Abschaffung der “stundenlangen Befragungen” unter Beteiligung des Bundesamts für Verfassungsschutz

Fazit

Clara Bünger von der Linkenfraktion im Bundestag kritisiert die Sicherheitsüberprüfungen für Geflüchtete als “zutiefst intransparent”. Die Bundesregierung lege keine Informationen über die gestellten Fragen offen, und die Geflüchteten würden weder darüber informiert, dass sie vom Inlandsgeheimdienst befragt werden, noch über das Ergebnis der Überprüfung. Bünger fordert die Abschaffung der stundenlangen Befragungen und eine schnellere Aufnahme von Geflüchteten, insbesondere aus Afghanistan.

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
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