Hunderttausende Beamte in NRW können kein Jobticket bekommen

Düsseldorf () – Hunderttausende Staatsdiener in NRW kommen vorerst nicht in den Genuss der durch einen kombinierten - und Bundeszuschuss nochmals deutlich verbilligten Jobticket-Variante des 49-Euro-Tickets. Das berichtet die “Westdeutsche Allgemeine Zeitung” (Donnerstagsausgabe).


Hintergrund ist demnach ein Passus in der Landesbesoldungsordnung, der eine Übertragung auf Beamte rechtlich unterbindet, wie das NRW-Finanzministerium bestätigte. Der Zuschuss zum “Deutschlandticket” gilt als Sachbezug. Anders als in anderen Bundesländern werden Sachbezüge in NRW auf die Beamtenbesoldung angerechnet. Ob sich daran etwas ändert, ist ungewiss.

“Ob und inwieweit eine Bezuschussung des Deutschlandtickets in Betracht kommt, bedarf einer sorgfältigen Abwägung innerhalb der Landesregierung der für und gegen die Bezuschussung streitenden Gründe und der rechtlichen Möglichkeiten”, teilte ein Behördensprecher der Zeitung mit. In den NRW-Städten ist unterdessen ein regelrechter Flickenteppich an diversen Jobticket-Angeboten entstanden, der dem Grundgedanken der bundesweiten Einheitlichkeit des Nahverkehrstarifs durch das 49-Euro-Ticket im Kern widerspricht. Stadtverwaltungen an Rhein und Ruhr gehen mit der unklaren Rechtslage höchst unterschiedlich um: Während Bochum und Herne den Arbeitgeberzuschuss in Höhe von 25 Prozent vorerst nur für Angestellte gewähren, gibt es in Düsseldorf überhaupt kein Jobticket für städtische Mitarbeiter. “Es fehlen sowohl die rechtlichen Voraussetzungen im Besoldungsgesetz des Landes NRW als auch die tarifvertraglichen Grundlagen für ein entsprechendes Vorgehen”, sagte ein Stadtsprecher der WAZ. In Herne bedauert man nach eigenen Angaben die Situation: “Leider können wir gegenwärtig nicht allen unserer rund 3.000 Mitarbeitenden diesen vergünstigten Zugang zum Deutschlandticket öffnen”, teilte ein Stadtsprecher mit Hinweis auf die Besoldungsordnung mit.

spielt auf Zeit und will den Jobticket-Zuschuss erst ab 1. September gewähren. Eine weitere Variante gibt es in : Dank eines Paktes mit dem Verkehrsverbund Rhein-Sieg sinkt der Monatspreis auf nur noch 31,85 Euro. Gewöhnlich kostet das Jobticket 34,30 Euro. Das Angebot gilt allerdings nur bis zum Jahresende.

Das Durcheinander ist besonders deshalb ärgerlich, weil das Jobticket wegen seines großen Potenzials als Treiber für das “Deutschlandticket” gilt und von städtischen Beschäftigten überdies gut angenommen wird. So haben allein in schon über 2.700 Beschäftigte ein Jobticket. In Bochum sind es rund 1.540, in Köln knapp 7.800. Neidvoll dürfen die NRW-Kommunalen nach blicken. Dort gibt es das Jobticket für sämtliche Beschäftigte – zum Nulltarif.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Bochum Hauptbahnhof (Archiv)

Hunderttausende Beamte in NRW können kein Jobticket bekommen

Zusammenfassung

– Hunderttausende Staatsdiener in NRW erhalten vorerst kein stark verbilligtes Jobticket
– Landesbesoldungsordnung verhindert rechtliche Übertragung auf Beamte
– “Deutschlandticket”-Zuschuss gilt als Sachbezug und wird auf Beamtenbesoldung angerechnet
– Flickenteppich an Jobticket-Angeboten in verschiedenen NRW-Städten
– Jobticket-Potenzial als Treiber für das “Deutschlandticket”

Fazit

Beamte in Nordrhein-Westfalen (NRW) erhalten aufgrund von rechtlichen Hürden zunächst kein erheblich vergünstigtes Jobticket im Wert von 49 Euro. In der Landesbesoldungsordnung gibt es einen Passus, der eine Übertragung des Zuschusses auf Beamte rechtlich blockiert. Es ist unklar, ob sich daran etwas ändern wird, da eine Subvention der Tickets einer sorgfältigen Abwägung innerhalb der Landesregierung bedarf. Andere Bundesländer haben bereits eine einfache Lösung gefunden und präsentieren damit ein attraktiveres Angebot für ihre Beamten.

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
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