Beratungsstellen drängen auf Reform des Antidiskriminierungsgesetzes

() – Der Antidiskriminierungsverband hat eine umfassende Reform des Anti-Diskriminierungsgesetzes (AGG) mit höheren Entschädigungszahlungen und einem Verbandsklagerecht gefordert. “17 Jahre Praxis der Antidiskriminierungsberatungsstellen haben gezeigt, dass das AGG in vielen Fällen wirkungslos ist”, sagte die Geschäftsführerin dieses Dachverbandes unabhängiger Antidiskriminierungsbüros und -beratungsstellen, Eva Andrades, dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Donnerstagausgaben).


Das Gesetz, das am 18. August 2006 in Kraft trat, schütze nicht jede und jeden in allen Lebensbereichen vor Diskriminierung. “Betroffene von Diskriminierung erleben hohe Hürden bei der Durchsetzung ihrer Rechte und stehen am Ende oft alleine mit dem Erlebten und den negativen Konsequenzen da.” Nötig sei eine umfassende Reform des mit einer Ausweitung des Schutzbereichs. “Dazu gehört die Erweiterung des Katalogs der Merkmale, die Erweiterung des Anwendungsbereichs auf staatliches Handeln und die Einführung kollektiver Rechtsdurchsetzungsmöglichkeiten”, sagte Andrades. Ein Verbandsklagerecht hätte ihrer Ansicht nach die positive Folge, dass Betroffene das finanzielle und emotionale Risiko der Gerichtsverfahren nicht mehr allein durchstehen müssten. Zudem könne dadurch gegen Diskriminierung unabhängig vom Einzelfall vorgegangen werden. Andrades forderte zudem höhere Entschädigungszahlungen: “Entschädigungen sollten abschreckend gestaltet werden, damit Diskriminierung – im wahrsten Sinne des Wortes- nicht einfach in Kauf genommen wird”, sagte sie. Für Betroffene müssten die Hürden für den Diskriminierungsnachweis gesenkt werden.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Frau mit Kopftuch und Frau ohne Kopftuch (Archiv)

Beratungsstellen drängen auf Reform des Antidiskriminierungsgesetzes

Zusammenfassung

  • Antidiskriminierungsverband Deutschland fordert Reform des Anti-Diskriminierungsgesetzes (AGG).
  • Geschäftsführerin Eva Andrades sagt, AGG ist in vielen Fällen wirkungslos.
  • Reform sollte höhere Entschädigungszahlungen und Verbandsklagerecht beinhalten.
  • Andrades fordert Ausweitung des Schutzbereichs und Erweiterung des Katalogs der Merkmale.
  • Verbandsklagerecht würde finanzielles und emotionales Risiko für Betroffene reduzieren.
  • Andrades fordert zudem höhere Entschädigungszahlungen und Senkung der Hürden für den Diskriminierungsnachweis.

Fazit

Der Antidiskriminierungsverband Deutschland fordert eine Reform des Anti-Diskriminierungsgesetzes, darunter höhere Entschädigungszahlungen und ein Verbandsklagerecht. Laut Geschäftsführerin Eva Andrades ist das Gesetz in vielen Fällen wirkungslos und schützt nicht alle in allen Lebensbereichen vor Diskriminierung. Andrades fordert die Ausweitung des Schutzbereichs, höhere Entschädigungen und eine Senkung der Hürden für den Diskriminierungsnachweis.

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
Letzte Artikel von Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH (Alle anzeigen)