SPD und Grüne kritisieren Einschnitte bei Flüchtlingsberatung

() – SPD und Grüne wenden sich gegen die im Haushaltsentwurf 2024 vorgesehenen Einschnitte bei der Flüchtlingsberatung und -versorgung. Der SPD-Innenpolitiker Helge Lindh sagte der “Frankfurter Rundschau” (Samstagsausgabe), er wolle um Korrekturen kämpfen.


Eine Asylverfahrensberatung der Rechtsberatung für queere Schutzsuchende, Folteropfer und andere besonders vulnerable Gruppen seien “Strukturen, die besonders notwendig sind, wenn wir starke Migrations- und Fluchtbewegungen haben”, stellte der Sozialdemokrat fest. Kürzungen in diesem Bereich seien daher “nicht zeitgemäß”. Das gelte ebenso für die Migrationsberatung und für die psychosoziale Versorgung. In allen diesen Bereichen bestehe “ein deutlich höherer Bedarf” als im Haushaltsentwurf geplant, sagte Lindh.

Die Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen, Filiz Polat, sagte der Zeitung: “Die Sparvorgaben, wie sie dem Finanzministerium vorschweben, würden mit einem Schlag zunichtemachen, was über Jahre hinweg mühevoll aufgebaut worden ist.” Die geplanten Kürzungen seien “umso unverständlicher, als der Bedarf an qualifizierter Beratung und Unterstützung die Basis ist für eine zügige Integration Geflüchteter und gleichzeitig eine enorme Entlastung für die Kommunen bedeutet”. Vielfach ebne die Migrations- und Asylverfahrensberatung den Weg in Arbeit und Bildung – “was unser Land in Zeiten des Arbeitskräftemangels dringend benötigt”, sagte die Grünen-Politikerin. Auch ein Kappen der Mittel für die psychosoziale Versorgung wäre nach Polats Auffassung grundfalsch – denn das “hieße, zehntausende traumatisierte Menschen sich selbst zu überlassen”.

Für die Migrationsberatung für Erwachsene sollen nach dem vom Kabinett beschlossenen Haushalt 2024 statt 81,5 Millionen (2023) nur noch 57,5 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Die Psychosoziale Versorgung von Geflüchteten mit Trauma-Erfahrungen soll statt mit 17 Millionen Euro (2023) mit nur noch sieben Millionen Euro unterstützt werden. Die behördenunabhängige Beratung in Asylverfahren wurde 2023 aufgebaut mit 20 Millionen Euro für ein halbes Jahr. Nun stehen 20 Millionen Euro für das ganze Jahr 2024 im Haushaltsentwurf.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Ankunft von Flüchtlingen aus der in (Archiv)

SPD und Grüne kritisieren Einschnitte bei Flüchtlingsberatung

Zusammenfassung

– SPD und Grüne gegen Einschnitte bei Flüchtlingsberatung und -versorgung im Haushaltsentwurf 2024
– SPD-Innenpolitiker Helge Lindh will um Korrekturen kämpfen
– Lindh betont Bedeutung von Asylverfahrensberatung und Rechtsberatung für besonders vulnerable Gruppen
– Kürzungen seien “nicht zeitgemäß” für Migrationsberatung und psychosoziale Versorgung
– Grünen-Politikerin Filiz Polat kritisiert Sparvorgaben des Finanzministeriums
– Polat: Qualität der Beratung und Unterstützung ist Basis für zügige Integration und Entlastung der Kommunen
– Kappen der Mittel für psychosoziale Versorgung wäre “grundfalsch”
– Haushaltsentwurf 2024 sieht Kürzungen für Migrationsberatung und Psychosoziale Versorgung vor

Fazit

SPD und Grüne in Deutschland kritisieren die im Haushaltsentwurf 2024 vorgesehenen Einschnitte bei der Flüchtlingsberatung und -versorgung. Die Kürzungen sollen unter anderem die Migration- und Asylverfahrensberatung sowie die psychosoziale Versorgung betreffen. SPD-Politiker Helge Lindh und Grünen-Parlamentarierin Filiz Polat argumentieren, dass diese Bereiche gerade in Zeiten starker Migrations- und Fluchtbewegungen und Arbeitskräftemangel besonders wichtig seien und der Bedarf höher sei als im Entwurf geplant.

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
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