Weißrussische Oppositionsführerin hadert mit eigener Rolle

Vilnius () – Die Bürgerrechtlerin Swetlana Tichanowskaja fühlt sich nicht wohl in ihrer Rolle als Galionsfigur des weißrussischen Widerstands. “Ich gehöre nicht mehr mir selbst, dieses Gefühl prägt mein Leben”, sagte die Oppositionsführerin dem “Stern” in der litauischen Hauptstadt Vilnius.


“Ich treffe oft wichtige Leute, Präsidenten und Premierminister. Aber unter ihnen fühle ich mich oft wie eine Hochstaplerin. Was habe ich schon getan, dass ich mich in solchen Kreisen bewege?” Tichanowskaja hatte bei den weißrussischen Präsidentschaftswahlen 2020 Langzeit-Machthaber Alexander Lukaschenko herausgefordert und war kurzfristig für ihren vom Regime inhaftierten Mann Sergej Tichanowski angetreten. Lukaschenko proklamierte den Sieg für sich.

Tichanowskaja floh mit ihren beiden Kindern ins litauische Exil. “Ich spüre, wie ich die Verbindung zu meinen Kindern verliere”, sagte sie dem “Stern”. Trotz aller Härten wolle die 40-Jährige weiterhin ihre Stimme gegen die Unterdrückung in ihrer Heimat erheben: “Ich werde da sein für meine Leute, solange sie mich brauchen. Ich habe nichts zu verlieren.”

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Swetlana Tichanowskaja

Weißrussische Oppositionsführerin hadert mit eigener Rolle

Zusammenfassung

  • Bürgerrechtlerin Swetlana Tichanowskaja fühlt sich unwohl als Galionsfigur des weißrussischen Widerstands
  • Sie fühlt sich oft wie eine Hochstaplerin, wenn sie wichtige Leute wie Präsidenten und Premierminister trifft
  • Tichanowskaja hatte bei den weißrussischen Präsidentschaftswahlen 2020 Langzeit-Machthaber Alexander Lukaschenko herausgefordert und war für ihren inhaftierten Mann angetreten
  • Sie floh mit ihren beiden Kindern ins litauische Exil und spürt eine schwindende Verbindung zu ihnen
  • Trotzdem möchte sie weiterhin ihre Stimme gegen die Unterdrückung in ihrer Heimat erheben, solange sie gebraucht wird

Fazit

Die weißrussische Bürgerrechtlerin und Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja fühlt sich unwohl in ihrer Rolle als Symbolfigur des Widerstands gegen Präsident Alexander Lukaschenko. In einem Interview mit dem “Stern” erklärte sie, dass sie sich bei Treffen mit wichtigen Persönlichkeiten wie Präsidenten und Premierministern oft wie eine Hochstaplerin fühle. Tichanowskaja floh nach den umstrittenen Präsidentschaftswahlen 2020 ins litauische Exil und äußerte Bedenken, die Verbindung zu ihren Kindern zu verlieren. Trotzdem möchte sie weiterhin ihre Stimme gegen Unterdrückung im Land erheben.

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