Bundesbank schraubt Erwartungen nach unten

Frankfurt/Main () – Die Bundesbank schraubt ihre Erwartungen für das Wirtschaftswachstum weiter nach unten. “Alles in allem erwarten wir in den Jahren 2024 und 2025 ein Wirtschaftswachstum von 1,2 Prozent beziehungsweise 1,3 Prozent”, sagte Bundesbank-Chef Joachim Nagel am Freitag.


Vor einem halben Jahr war für die gleichen Zeiträume noch mit 1,7 und 1,4 Prozent gerechnet worden. “Bei der sehen wir zwar einen erfreulichen Rückgang, aber noch längst keine Entwarnung”, sagte Nagel. Wenngleich die Teuerung vor allem von rasch nachlasse, erweise sich die Inflation ohne Energie und Nahrungsmittel, also die sogenannte Kernrate, als “hartnäckig hoch”. Insgesamt gehe die am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessene Inflationsrate von 8,7 Prozent im vergangenen Jahr auf 6 Prozent im laufenden Jahr zurück, und in den kommenden beiden Jahren werde sie laut Bundesbank-Prognose 3,1 Prozent beziehungsweise 2,7 Prozent betragen.

In nächster Zeit kämen dann die nachlassende Inflation, kräftig steigende Löhne und ein robuster zusammen, daher steige die Kaufkraft der privaten Haushalte nach und nach und sie könnten mehr konsumieren. Allerdings habe die straffere zu höheren Finanzierungskosten geführt, was die privaten Investitionen besonders im Wohnungsbau dämpfe, so Nagel. Der Bundesbankpräsident warnte, dass sich die hohe Teuerung stärker verfestigen könnte, falls die Löhne und die Unternehmensgewinne noch kräftiger stiegen. “Entschiedenes geldpolitisches Handeln ist wichtig, um den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Risiken einer dauerhafteren Inflation entgegenzuwirken”, sagte der Bundesbankpräsident.

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Bundesbank schraubt Erwartungen nach unten

Zusammenfassung

– Bundesbank senkt Wirtschaftswachstums-Erwartungen für 2024 und 2025 auf 1,2% bzw. 1,3%
– Zuvor waren Prognosen für diese Zeiträume 1,7% und 1,4%
– Inflationsrate geht von 8,7% (2021) auf 6% (2022) zurück, für 2023 und 2024 wird sie auf 3,1% bzw. 2,7% geschätzt
– Steigende Löhne und robuster Arbeitsmarkt führen zu erhöhter Kaufkraft der privaten Haushalte
– Straffere Geldpolitik hat höhere Finanzierungskosten und gedämpfte private Investitionen zur Folge
– Bundesbankpräsident warnt vor Verfestigung der hohen Teuerung, falls Löhne und Unternehmensgewinne weiter steigen
– Entschiedenes geldpolitisches Handeln wird gefordert, um wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Risiken entgegenzuwirken

Fazit

Die Bundesbank hat ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum in Deutschland für 2024 und 2025 auf 1,2% bzw. 1,3% gesenkt. Die Inflation soll laut Prognose von 8,7% im vergangenen Jahr auf 6% in 2022 zurückgehen und in den kommenden beiden Jahren bei 3,1% bzw. 2,7% liegen. Bundesbank-Chef Joachim Nagel betonte, dass entschiedenes geldpolitisches Handeln wichtig sei, um den Risiken einer dauerhaften Inflation entgegenzuwirken.

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