Niedersachsens Innenministerin für Entschärfung von EU-Asylkompromiss

() – Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) geht davon aus, dass der Beschluss der Mitgliedstaaten zur EU-Asylrechtsreform in strittigen Punkten entschärft wird. “Es ist noch ein weiter Weg, bis die Reformpläne in Kraft treten”, sagte Behrens der “Neuen Osnabrücker Zeitung”.


“Ich habe die Hoffnung, dass sich gerade in der Frage der Unterbringung von Familien und Kindern in Asylzentren noch etwas bewegt.” Behrens verwies darauf, dass das EU- hier entscheidend Einfluss nehmen könne. Zuvor hatten die Mitgliedstaaten der EU einen gemeinsamen Reformvorschlag für die Reform des EU-Asylsystems beschlossen. Jener sieht die Errichtung von Asylzentren an den EU-Außengrenzen vor, in denen auch Familien mit Kindern untergebracht werden sollen.

Deutschland hatte sich zunächst für Ausnahmen für Familien ausgesprochen, dann aber doch zugestimmt. Allein für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge soll es Ausnahmen geben. Innenministerin Behrens warnte davor, dass dies Fehlanreize setzen könnte: “Wenn man alleinreisende Minderjährige ausnimmt, kann das dazu führen, dass Familien ihre allein vorschicken nach . Das wäre keine Verbesserung der Situation.”

Sie lehne Asylzentren nicht grundsätzlich ab, es komme auf die Umsetzung an. Hier sei die Bundesregierung gefragt, auf rechtsstaatliche Standards zu achten. Aber: “Die Idee, sehr zügig zu sagen, ob sie eine ernsthafte Chance auf Asyl haben, ist sehr, sehr richtig.” Dies werde auch dazu führen, dass Menschen aus Ländern wie der Türkei oder Georgien ohne ernsthafte Chancen auf Asyl in Deutschland eher Wege der legalen Arbeitsmigration wählten, um ihr Heimatland zu verlassen.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Flüchtlinge auf der Balkanroute

Niedersachsens Innenministerin für Entschärfung von EU-Asylkompromiss

Zusammenfassung

  • Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens hofft auf entschärfte strittige Punkte in EU-Asylrechtsreform
  • Behrens hofft auf Veränderungen bei der Unterbringung von Familien und Kindern in Asylzentren
  • EU-Parlament könnte entscheidenden Einfluss nehmen
  • Gemeinsamer Reformvorschlag der EU-Mitgliedstaaten sieht Errichtung von Asylzentren an EU-Außengrenzen vor
  • Deutschland stimmte zu, forderte jedoch Ausnahmen für Familien
  • Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sollen Ausnahmen erhalten
  • Behrens warnt vor Fehlanreizen, wenn alleinreisende Minderjährige ausgenommen werden
  • Bundesregierung soll auf rechtsstaatliche Standards achten
  • Zügige Entscheidung über Asylchancen sei “sehr, sehr richtig”

Fazit

Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens hofft, dass bei der EU-Asylrechtsreform strittige Punkte entschärft werden, insbesondere bei Fragen der Unterbringung von Familien und Kindern in Asylzentren. Behrens betont, dass das EU-Parlament in dieser Angelegenheit entscheidenden Einfluss nehmen kann. Der gemeinsame Reformvorschlag der EU für ein neues Asylsystem sieht die Einrichtung von Asylzentren an den EU-Außengrenzen vor, in denen auch Familien mit Kindern untergebracht werden sollen.

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
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