Kommunen wollen höhere Bundes-Beteiligung an Flüchtlingskosten

  • Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, fordert Bund zu größerer Beteiligung an Flüchtlingskosten auf
  • Bisherige Erstattungen des Bundes für Länder und Kommunen seien nicht ausreichend
  • Kommunen müssen zusätzliche Kitaplätze und Schulkapazitäten schaffen, während Wohnungspreise und Umbaumaßnahmen für steigen
  • Unklarheit über Mittel für Kommunen im Jahr 2024
  • Kosten für Asylbewerber und Ukraineflüchtlinge betrugen 2023 rund 4,5 Milliarden
  • Landkreistag rechnet für das Jahr 2023 mit Gesamtkosten von rund 7,6 bis 8 Milliarden Euro

() – Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, hat den Bund zu einer stärkeren Beteiligung an den Flüchtlingskosten aufgefordert. Die bisherigen Erstattungen des Bundes für Länder und Kommunen bei den Flüchtlingskosten seien “bei Weitem nicht ausreichend”, sagte Landsberg dem “Handelsblatt” (Donnerstagausgabe).


Es werde zu wenig berücksichtigt, dass die Kommunen nicht nur für die Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen verantwortlich seien, sondern auch “in großem Umfang” zusätzliche Kitaplätze und Kapazitäten in den Schulen schaffen müssten. “Gleichzeitig steigen die für Wohnungen oder die notwendigen Umbaumaßnahmen für Immobilien ungebremst”, sagte er. Völlig offen sei zudem, welche Mittel die Kommunen im Jahr 2024 erhalten werden. “Das ist aber unverzichtbar für die notwendigen Planungen”, sagte Landsberg. Wenn eine Kommune heute in einem Gewerbegebiet eine Immobilie umbauen wolle, müsse sie wissen, welche Kosten im nächsten Jahr erstattet werden. Laut Angaben des Deutschen Landkreistages haben im Vorjahr die Kosten für Asylbewerber und Ukraineflüchtlinge rund 4,5 Milliarden Euro betragen. In diesem Jahr hat sich die Lage deutlich zugespitzt. Die Zahl der Asylanträge habe in den ersten beiden Monaten um knapp 85 Prozent zugenommen. Vor diesem Hintergrund rechnet der Landkreistag für das Jahr 2023 allein für Asylbewerber mit Kosten von ungefähr 6,4 Milliarden Euro. Bleiben die Ausgaben für die Ukraineflüchtlinge konstant, komme etwa eine Milliarde Euro hinzu. Unterm Strich ergäben sich Gesamtkosten von rund 7,6 bis acht Milliarden Euro, so der Landkreistag.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
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Kommunen wollen höhere Bundes-Beteiligung an Flüchtlingskosten

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