Warum Männer regelmäßig zu einem Urologen gehen sollten

Warum Männer regelmäßig zu einem Urologen gehen sollten

In der Schwangerschaft, bei gesundheitlichen Problemen im Unterleib oder zur Vorsorge – für alles, was die weibliche Gesundheit betrifft, ist ein Gynäkologe zuständig. Aber an wen wenden sich Männer, wenn sie Schwierigkeiten beim Wasserlassen oder Blut im Urin haben? Wer übernimmt hier die ärztliche Versorgung und die Vorsorge? Es ist ein Urologe und wenn es um die Familienplanung geht, ein Androloge.

Was unterscheidet Urologie und Andrologie?

Ein Urologe ist ein Facharzt, der sich um das sogenannte Urogenitalsystem kümmert. Dies betrifft die Organe, die Harn entweder bilden oder ihn ausscheiden, wie die Nieren oder die Blase. Während der Mann nicht zum Gynäkologen geht, kann eine Frau durchaus Patientin eines Urologen sein. Dies ist immer dann der Fall, wenn es beispielsweise um eine schmerzhafte Entzündung der Blase, der Nieren oder des Harnleiters geht. Ein Fachgebiet, das zur Urologie gehört, ist die Andrologie, ein Bereich, der nur für Männer zuständig ist. Darauf deutet schon das Wort hin, denn aus der griechischen Sprache übersetzt heißt „Andros“ ganz einfach „Mann“.

Ein spezieller Facharzt

Lange Zeit waren vor allem viele Männer der Ansicht, dass Verhütung Frauensache sei. Geändert hat sich das erst in den 1980er Jahren, als AIDS und Kondome ein Thema wurden. Heute betrachten viele Männer es als selbstverständlich, sich ebenfalls mit dem Thema Verhütung zu beschäftigen. Ist die Familienplanung abgeschlossen, dann sind die Verhütungsmöglichkeiten für Männer allerdings stark eingeschränkt. So gibt es Kondome oder die sogenannte Vasektomie. Dabei handelt es sich um einen operativen Eingriff, bei dem der Arzt beide Samenleiter durchtrennt, sodass Mann unfruchtbar wird. Diese Verhütungsmethode gilt als sehr sicher und schützt zu 99 Prozent vor einer Schwangerschaft.

Keine Probleme

Viele Männer lehnen diese Form der Verhütung jedoch ab, da sie um ihre Sexualität fürchten. Dabei bleibt selbst nach der Sterilisation die männliche Libido, also das sexuelle Verlangen, erhalten, da es keine Veränderungen im Sexualhormonhaushalt gibt. Beim Samenerguss ändert sich nur, dass dieser frei von Samenzellen ist. Auch beim Thema Erektion muss sich kein Mann Gedanken machen, ebenso wenig wie um das Ejakulieren. Jeder sollte sich jedoch im Klaren sein, dass eine Sterilisation Mann nicht mal eben rückgängig machen lassen kann oder nur sehr schwierig.

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Für die Gesundheit

Urologen sind aber nicht nur für eine Vasektomie zuständig, sie kümmern sich zudem um wichtige Vorsorgeuntersuchungen. So sollte jeder Mann ab dem 45. Lebensjahr regelmäßig, am besten einmal im Jahr, seine Prostata von einem Urologen untersuchen lassen. Nur durch diese kurze Untersuchung kann der Arzt Krebs bereits in einem frühen Stadium erkennen und die entsprechende Behandlung einleiten. Der Arzt tastet dabei die äußeren Geschlechtsorgane sowie die umliegenden Lymphknoten ab. Besteht auch nur der kleinste Verdacht, dann wird der Patient mit einem Ultraschallgerät untersucht.

Fazit

Die Entscheidung, Kind oder nicht, ist bei vielen Familien auch eine finanzielle Frage. Falls sich ein Familienvater für eine Sterilisation entscheidet, dann übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten, da der Eingriff der persönlichen Lebensplanung dient. Anders sieht es bei der Kostenübernahme für Privatpatienten aus. Wer privat krankenversichert ist, muss die Kosten für eine Vasektomie selbst tragen. Eine Ausnahme gibt es nur, wenn medizinische Gründe vorliegen. Ebenfalls von den Kassen übernommen wird die Prostata-Vorsorge, wenn der Mann mindestens 45 Jahre alt ist.

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Bild: @ depositphotos.com / NewAfrica

Ulrike Dietz