Gauck würdigt Erfolge der Ostdeutschen

Berlin () – Altbundespräsident Joachim Gauck hat den Erfolg der Ostdeutschen seit der staatlichen Einheit gewürdigt und ihnen Mut zugesprochen. “Ostdeutsche haben in den letzten 33 Jahren beeindruckend viel geschafft”, sagte Gauck am Mittwoch auf einer Veranstaltung des “Tagesspiegels”.


“Es ist unglaublich, wie die Mehrheit sich auf völlig neue Lebensverhältnisse eingestellt hat.” Gauck verwies darauf, dass Ostdeutschland im Jahr 1991 6,8 Prozent zur gesamtdeutschen Wirtschaftskraft beigetragen hatte. Im vorigen Jahr habe dieser Wert schon 11,8 Prozent betragen. “Wir müssen uns diese realen Erfolge öfter mal vergegenwärtigen”, sagte das frühere Staatsoberhaupt. Der Aufhol- und Anpassungsprozess seien “bei Weitem” nicht am Ende. “Die ostdeutschen Bundesländer sind keine armen oder hinterwäldlerischen Entwicklungsgebiete. Sie haben auch keinen minderen Charakter.” Allerdings hätten sie andere Entwicklungsphasen in ihrem biologischen Dasein erlebt als im Westen, sagte Gauck, der von 2012 bis 2017 erster ostdeutscher Bundespräsident war. Halb ernst, halb ironisch beschrieb Gauck die Mentalität der Deutschen in Ost und West. “Wir wissen ja, dass wir in einem Land leben, in dem die meisten das Glas beständig halb sehen statt halb voll. Das ist so mit uns. Wir würden uns auch gern ängstigen”, sagte Gauck. “Für manche gilt die Kultur eines gediegenen Verdrusses als Leitkultur. Zum guten Ton gehört es, sich nicht gut zu fühlen.” Dies sei “keine gute Stimmungslage für eine Nation, die haben will”, so der Ex-Präsident. Statt ewig diese Probleme vor sich herzutragen und laut zu deklamieren, wie unangenehm die Lebensverhältnisse sind, sollten die Deutschen “die eigene vergegenwärtigen”.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Joachim Gauck (Archiv)

Gauck würdigt Erfolge der Ostdeutschen

Zusammenfassung

– Altbundespräsident Joachim Gauck würdigt Erfolg der Ostdeutschen seit staatlicher Einheit
– Ostdeutschland hat 1991 6,8% zur gesamtdeutschen Wirtschaftskraft beigetragen, 2020 waren es 11,8%
– Gauck betont, ostdeutsche Bundesländer seien keine Entwicklungsgebiete mit minderem Charakter
– Er fordert von Deutschen, das “halbleere Glas” zu erkennen und die eigene Geschichte zu vergegenwärtigen

Fazit

Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck lobt die Erfolge der Ostdeutschen seit der Wiedervereinigung und ermutigt sie. Er verweist auf die gestiegene Wirtschaftskraft von Ostdeutschland und sagt, man solle sich öfter an die realen Erfolge erinnern. Gauck bemängelt die Mentalität vieler Menschen sowohl im Osten als auch im Westen, die zu sehr auf das Negative konzentrieren. Er fordert stattdessen, sich an die eigene Geschichte zu erinnern und positiv in die Zukunft zu blicken.

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