Steuereinnahmen legen wegen Sondereffekt im Juli kräftig zu

() – Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern sind im Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat um mehr als 15 Prozent auf gut 69 Milliarden Euro gestiegen. Das berichtet die “Süddeutsche Zeitung” (Donnerstagausgaben).


Wesentlicher Treiber der Entwicklung war allerdings ein Sondereffekt, der sich nach Angaben aus Ministeriumskreisen nicht wiederholen wird. So legte das Aufkommen der Binnenumsatzsteuer um 23 Prozent zu, weil Einnahmen aus der Vergangenheit aufgrund einer technischen Neuregelung zwischen Bund und Ländern erst jetzt verbucht werden konnten. Allein auf diesem Wege flossen im Juli zusätzlich 2,8 Milliarden Euro in die Staatskasse. Davon gingen 1,4 Milliarden an den Bund, 1,3 Milliarden an die Länder und 100 Millionen an die Gemeinden.

Obwohl die zusätzlichen Einnahmen in der Steuerschätzung vom Mai noch nicht berücksichtigt sind, stehen sie den Angaben zufolge nicht zur Finanzierung weiterer politischer Projekte zur Verfügung. “Neue Spielräume für den ergeben sich nicht”, hieß es in den Kreisen. Das gelte umso mehr, als im Haushaltsvollzug des Jahres 2023 bereits jetzt neue Risiken und Mehrausgaben zutage getreten seien. Im ersten Halbjahr waren die Steuereinnahmen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum noch um zwei Prozent auf knapp 400 Milliarden Euro gesunken.

Grund war die lahmende Konjunktur. Für die zweite Jahreshälfte rechnen angesichts steigender Löhne und einer zu erwartenden Erholung des privaten Konsums mit höheren Einkommen- und Umsatzsteuereinnahmen. Beide Steuerarten zusammengenommen machen den Löwenanteil der Staatseinnahmen aus. Hinzukommen dürfte ein Plus bei der Energiesteuer, da die wegen der hohen Ölpreise im vergangenen Jahres einen Tankrabatt gewährt hatte.

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Bildhinweis: Schuldenuhr (Archiv)

Steuereinnahmen legen wegen Sondereffekt im Juli kräftig zu

Zusammenfassung

  • Steuereinnahmen von Bund und Ländern stiegen im Juli um über 15% auf 69 Milliarden Euro.
  • Sondereffekt aufgrund einer technischen Neuregelung trug maßgeblich zur Entwicklung bei.
  • 2,8 Milliarden Euro flossen durch diesen Effekt zusätzlich in die Staatskasse.
  • Keine “neuen Spielräume für den Haushalt” trotz zusätzlicher Einnahmen.
  • Steigende Löhne und erwarteter privater Konsum könnten zu höheren Steuereinnahmen führen.

Fazit

Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern sind im Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat um mehr als 15 Prozent auf gut 69 Milliarden Euro gestiegen. Die zusätzlichen Einnahmen stehen jedoch nicht zur Finanzierung weiterer politischer Projekte zur Verfügung, da neue Risiken und Mehrausgaben für den Haushaltsvollzug des Jahres 2023 bereits jetzt aufgetaucht sind. Für die zweite Jahreshälfte rechnen Experten aufgrund steigender Löhne und einer zu erwartenden Erholung des privaten Konsums mit höheren Einkommen- und Umsatzsteuereinnahmen.

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