Kassenärzte fürchten monatelange Wartezeiten für Arzttermin

() – Gesetzlich Krankenversicherte müssen sich in den nächsten Jahren offenbar auf deutlich längere Wartezeiten bei Arztterminen einstellen. In den nächsten Jahren drohten viele Praxisschließungen, sagte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, der “Bild” (Freitagausgabe).


“Für Patienten heißt das dann: Wartezeiten von mehreren Monaten und viele Kilometer Anfahrt für den Arzttermin”, so Gassen. “In den kommenden Jahren wird die Generation der Baby-Boomer in den Ruhestand gehen. Dann ist damit zu rechnen, dass rund zehn Prozent der Arztpraxen schließen, wenn sie keine Nachfolger finden – was bei den aktuellen Rahmenbedingungen zu befürchten ist.” Das könne laut Schätzung des KBV-Vorsitzenden bereits in zwei bis drei Jahren der Fall sein.

“Die flächendeckende Versorgung steht konkret deshalb auf dem ”, sagte Gassen. Er forderte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auf gegenzusteuern. Lauterbach müsse “mit einer ausreichenden Finanzierung die einer Praxis wieder attraktiv zu machen”, so der Verbandsvorsitzende. “Leider tut er das bisher nicht, es gibt keinen Inflationsausgleich und die Ärzteschaft wird mit Bürokratie und unausgereiften digitalen Anwendungen wie dem E-Rezept gegängelt.”

Gassen monierte außerdem, dass man in - und fachärztlichen sowie Psychotherapeuten-Praxen “unverändert auf wichtige Reformschritte” warte. “Bisher hat Gesundheitsminister Karl Lauterbach viele Versprechen gemacht”, sagte Gassen.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Ärztehaus (Archiv)

Kassenärzte fürchten monatelange Wartezeiten für Arzttermin

Zusammenfassung

– Gesetzlich Krankenversicherte müssen sich auf längere Wartezeiten bei Arztterminen einstellen
– Viele Praxisschließungen drohen in den nächsten Jahren, laut Andreas Gassen, Vorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV)
– Patienten müssen mit Wartezeiten von mehreren Monaten und längeren Anfahrtswege rechnen
– Rund zehn Prozent der Arztpraxen könnten schließen, wenn keine Nachfolger gefunden werden
– Flächendeckende Versorgung könnte gefährdet sein
– Gassen fordert Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach auf, gegenzusteuern und Praxisgründungen attraktiver zu gestalten
– Ärzteschaft wird mit Bürokratie und unausgereiften digitalen Anwendungen belastet
– Reformen in haus- und fachärztlichen sowie Psychotherapeuten-Praxen bisher nicht umgesetzt

Fazit

In den nächsten Jahren droht in die Schließung von etwa 10% der Arztpraxen, da viele Baby-Boomer in den Ruhestand gehen und Nachfolger fehlen. Dies führt zu längeren Wartezeiten und längeren Anfahrtszeiten bei Arztterminen. Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, fordert Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach auf, die Gründung von Praxen finanziell attraktiver zu gestalten und die Bürokratie zu reduzieren.

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