Verdi stellt sich im Ampel-Streit hinter Paus

() – Verdi-Chef Frank Werneke hat sich im Streit um das aufgeschobene “Wachstumschancengesetz” hinter Familienministerin Lisa Paus (Grüne) gestellt. “Die Ampel handelt momentan leider sehr situativ, sie lässt sich zum Teil von Klientelinteressen leiten und präsentiert kein gemeinsames Bild, das auch überzeugt”, sagte der Gewerkschafter dem “Handelsblatt” (Donnerstagausgabe).


Der Streit um die Kindergrundsicherung und die Weigerung von Finanzminister Christian Lindner (FDP), eine auskömmliche Finanzierung dafür zu gewährleisten, sei ein Beispiel. “Die beklagen einen massiven Mangel an Arbeits- und Fachkräften; gleichzeitig haben wir in Deutschland derzeit mehr als 2,6 Millionen Menschen unter 35 Jahre ohne Berufsabschluss und jedes Jahr 50.000 Schulabbrecher. Das ist nicht akzeptabel”, sagte Werneke. Die Ursachen dafür lägen oft in den armutsbedrohten Herkunftsfamilien, bei der frühkindlichen Bildung und bei der Schulbildung.

“Diese dürfen wir nicht weiter abhängen. Darauf zielt die Kindergrundsicherung”, sagte Werneke. Der Verdi-Chef kritisierte, dass manche Entscheidungen, die von der jetzt getroffen würden, die Krise eher verschärften. Weil der Bundeshaushalt keine ausreichenden Maßnahmen zur Stützung der gesetzlichen Krankenversicherung vorsehe, würden beispielsweise die Beiträge signifikant steigen.

“Das wiederum beeinflusst den Konsum negativ, was ich für unklug halte”, sagte Werneke. Er halte es auch für “fragwürdig”, einfach das Inflationsausgleichsgesetz, das einseitig Bezieher hoher Einkommen begünstige und gleichzeitig zu erheblichen Einnahmeausfällen führe, im nächsten Jahr fortzuführen.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Verdi (Archiv)

Verdi stellt sich im Ampel-Streit hinter Paus

Zusammenfassung

– Verdi-Chef Frank Werneke unterstützt Familienministerin Lisa Paus im Streit um das “Wachstumschancengesetz”
– Kritik an situativer Handlungsweise der Ampel-Koalition und Fehlen eines gemeinsamen Bildes
– Streit um Kindergrundsicherung und Finanzminister Christian Lindner's Weigerung für auskömmliche Finanzierung
– Werneke betont Notwendigkeit der Kindergrundsicherung, um mehr Schulabbrecher und Arbeitslose zu verhindern
– Kritik an Entscheidungen, die wirtschaftliche Krise verschärfen, wie steigende Krankenversicherungsbeiträge und negativen Einfluss auf Konsum
– Werneke hinterfragt Fortführung des Inflationsausgleichsgesetzes

Fazit

Verdi-Chef Frank Werneke unterstützt Familienministerin Lisa Paus im Streit um das aufgeschobene “Wachstumschancengesetz” und kritisiert die Regierung für ihr uneinheitliches Auftreten. Speziell bemängelt er Finanzminister Christian Lindners Weigerung, eine ausreichende Finanzierung der Kindergrundsicherung zu gewährleisten. Laut Werneke verschärft das Fehlen finanzieller Hilfe für sozial schwache den Fachkräftemangel und benachteiligt Kinder aus armutsbedrohten Familien.

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
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