IW: Hunderttausende Kitaplätze fehlen

() – Trotz des seit 2013 bestehenden Rechtsanspruchs auf einen Kitaplatz für Kinder ab dem ersten Lebensjahr fehlen in Deutschland Hunderttausende Betreuungsplätze. Während 2014 noch rund 187.000 Betreuungsstellen für Kinder unter drei Jahren fehlten, waren es im vergangenen Jahr knapp 266.000, wie aus Berechnungen des Instituts der deutschen (IW) hervorgeht.


Zuletzt sei die Lücke wieder etwas geschrumpft, was vor allem daran liege, dass weniger Kinder geboren wurden und das Betreuungsangebot zugleich erweitert wurde. Die Betreuungslücke für das Jahr 2023 dürfte laut IW jedoch wieder höher ausfallen. Der Grund: Seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sind über eine Million Ukrainer nach Deutschland geflohen, darunter viele Kinder. Das führt nicht nur zu einem wachsenden Bedarf an Kitaplätzen, sondern auch an qualifiziertem Personal, das auch sprachlich auf die Kinder und Eltern eingehen kann.

Denn das gemeinsame Ziel von Bund, Ländern und Kommunen ist nicht nur eine ausreichende Anzahl von Plätzen, sondern auch eine qualitativ hochwertige Betreuung. Neben dem Ausbau der Betreuungsplätze ist der Fachkräftemangel dabei größte Herausforderung. Aktuelle des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA) zeigen, dass Ende Juni bundesweit über 21.000 ausgeschriebene Erzieherstellen nicht besetzt werden konnten. Da in den nächsten Jahren weiteres Personal der geburtenstarken Jahrgänge in geht, dürften sich die Verhältnisse weiter verschärfen, so das IW. Das Institut fordert daher, die Kapazitäten der Fachschulen für die von Erziehern auszubauen.

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Bildhinweis: Namensschild in einer Kita (Archiv)

IW: Hunderttausende Kitaplätze fehlen

Zusammenfassung

  • Rechtsanspruch auf Kitaplatz seit 2013, aber Hunderttausende Betreuungsplätze fehlen
  • 2014 fehlten 187.000 Plätze für unter Dreijährige, 2021 waren es knapp 266.000
  • Betreuungslücke für 2023 könnte durch ukrainische Flüchtlingskinder steigen
  • Wachsender Bedarf an qualifiziertem Personal und sprachlicher Anpassung
  • Bundesweite 21.000 offene Erzieherstellen im Juni, Situation könnte sich verschärfen wegen Renteneintritt geburtenstarker Jahrgänge
  • Institut der deutschen Wirtschaft fordert Ausbau der Fachschulen für Erzieherausbildung

Fazit

In Deutschland fehlen trotz eines Rechtsanspruchs auf einen Kitaplatz für Kinder ab dem ersten Lebensjahr Hunderttausende Betreuungsplätze. Die Zahl der fehlenden Betreuungsplätze stieg von 187.000 im Jahr 2014 auf 266.000 im vergangenen Jahr. Für 2023 wird sie aufgrund der Flucht vieler Ukrainischer Familien nach Deutschland voraussichtlich wieder höher ausfallen. Zusätzlich besteht ein Fachkräftemangel, der sich durch den Renteneintritt von Personal aus geburtenstarken Jahrgängen weiter verschärfen dürfte. Das IW fordert daher, die Kapazitäten der Fachschulen für die Ausbildung von Erziehern auszubauen.

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