Bundesweit fehlen 378.000 Kitaplätze

  • Bundesweit fehlen aktuell 378.000 Kitaplätze, trotz flächendeckendem Rechtsanspruch für Kinder ab 1 Jahr.
  • Es fehlen 291.000 Plätze für 1-3 Jährige und 87.000 Plätze für 3-6 Jährige.
  • Die Linken kritisieren, dass die Bundesregierung Kommunen und Länder beim Kita-Ausbau nicht angemessen unterstützt.
  • Jährliche Kosten für Kitas liegen bei knapp 50 Milliarden Euro, der Bund trägt davon etwa 2,8 Milliarden Euro.
  • Bis 2030 werden in Westdeutschland zusätzliche 244.000-310.000 Plätze für Kinder unter 3 Jahren und 128.000-224.000 Plätze für 3-6 Jährige benötigt.
  • In Ostdeutschland werden bis 2030 voraussichtlich maximal 5.600 zusätzliche Plätze für unter 3-Jährige benötigt, jedoch 30.000-48.000 Plätze weniger für 3-6 Jährige im Vergleich zu 2019.

Berlin () – Obwohl seit fast zehn Jahren ein flächendeckender Rechtsanspruch für jedes Kind ab vollendetem erstem Lebensjahr auf Betreuung in einer Kindertagesstätte besteht, fehlen aktuell bundesweit 378.000 Plätze. Das geht aus einer Antwort des Bundesfamilienministeriums auf eine Anfrage der Linken hervor, über die die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks “ in ihren Sonntagausgaben berichten und die auf Zahlen aus dem Jahr 2021 basiert.

In der Altersklasse 1 bis 3 Jahre fehlen demnach 291.000 Kitaplätze und in der Kategorie 3 bis 6 Jahre sind es 87.000 Plätze. „378.000 Kindern wird die Chance auf frühkindliche Bildung und Lernen vorenthalten“, sagte die Sprecherin für Kinder- und Jugendpolitik der Linken im , Heidi Reichinnek, dem RND. „Anstatt dass die Bundesregierung diese Zahlen zum Anlass nimmt, um Kommunen und Ländern endlich beim Ausbau von Kitas angemessen zu unterstützen, zieht sie sich weiter aus der Verantwortung.“ Nach Berechnungen der Linken betragen die Kosten für Kitas mittlerweile jährlich knapp 50 Milliarden Euro. Der Bund trägt davon etwa 2,8 Milliarden Euro, den Rest schultern Länder und Kommunen.

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„Das im Koalitionsvertrag angekündigte Investitionsprogramm für Kitas gibt es bis nicht“, kritisierte Reichinnek und fügte hinzu: „Die bricht wieder einmal ihre Versprechen, währenddessen steht das chronisch unterfinanzierte Kitasystem kurz vor dem Kollaps.“ Aller Voraussicht nach wird sich die Situation zeitnah nicht verbessern. So werden nach den der Bundesregierung vorliegenden Vorausberechnungen bis 2030 in Westdeutschland zwischen 244.000 und 310.000 zusätzliche Plätze für Kinder unter drei Jahren benötigt. In Ostdeutschland werden demnach voraussichtlich bis 2030 maximal 5.600 zusätzliche Plätze benötigt.

Für Kinder zwischen drei Jahren und dem Schuleintritt werden entsprechend den Vorausberechnungen aus dem Jahr 2020 bis 2030 in Westdeutschland 128.000 bis 224.000 zusätzliche Plätze benötigt. In Ostdeutschland werden demnach bis 2030 insgesamt 30.000 bis 48.000 Plätze weniger benötigt als im Vergleichsjahr 2019.

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Bildhinweis: Namensschild in einer Kita

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