Ludwigshafen am Rhein () – Jürgen Hambrecht, früherer Vorstands- und Aufsichtsratschef des Chemiekonzerns BASF, verteidigt die vergangenen Gas-Deals des Unternehmens mit Russland. “Ich habe überhaupt kein schlechtes Gewissen”, sagte er der Wochenzeitung “Die Zeit”.
Im Blick zurück sei man immer schlauer. “Was wir getan haben, war absolut nicht verantwortungslos. Was wäre denn passiert, wenn wir das russische Gas nicht für Deutschland und Europa verfügbar gemacht hätten?” Hambrecht hält nicht nur BASF für einen Profiteur der Geschäfte von damals: “Wir haben alle vom billigen Gas profitiert, die Wirtschaft, die privaten Haushalte und auch die Politik”, sagte Hambrecht der “Zeit”. Er würde deshalb alle Deals mit dem russischen Staatskonzern Gazprom noch einmal so machen.
Zum Verkauf der Gasspeicher an Gazprom im Jahr 2015 sagte er: “Heute wirft man uns vor, wir seien dumm gewesen und hätten den Hals nicht vollkriegen können. Diese einseitige Schuldzuweisung ärgert mich.” Und weiter: “Es ist schon gar nicht die Aufgabe eines privaten Unternehmens, strategische Gasreserven bereitzuhalten.” Die Bundesregierung habe das Angebot, die Speicher zu übernehmen, damals abgelehnt und sei der Meinung gewesen, man könne notfalls immer noch genügend Gas aus den vorhandenen Pipelines holen.
“Eine grobe Fehleinschätzung, wie wir heute wissen”, so Hambrecht. Der Manager war von 2003 bis 2011 Vorstandsvorsitzender der BASF. Von 2014 bis 2020 leitete er den Aufsichtsrat des Chemiekonzerns.
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Bildhinweis: | Gasleitung (Archiv) |
Zusammenfassung
– Jürgen Hambrecht, früherer Vorstands- und Aufsichtsratschef von BASF, verteidigt Gas-Deals mit Russland
– Kein schlechtes Gewissen, hält Geschäfte für nicht verantwortungslos
– Frage, was passiert wäre, wenn russisches Gas nicht verfügbar gemacht worden wäre
– Hambrecht: Alle haben vom billigen Gas profitiert (Wirtschaft, private Haushalte, Politik)
– Würde Deals mit Gazprom noch einmal so machen
– Verärgert über einseitige Schuldzuweisungen bezüglich Gasspeicherverkauf an Gazprom 2015
– Betont, dass private Unternehmen nicht für strategische Gasreserven zuständig sind
– Bundesregierung lehnte Angebot zur Übernahme der Speicher ab, grobe Fehleinschätzung im Nachhinein
– Hambrecht war von 2003 bis 2011 Vorstandsvorsitzender von BASF und von 2014 bis 2020 Aufsichtsratschef
Fazit
Jürgen Hambrecht, Ex-Vorstands- und Aufsichtsratschef von BASF, verteidigt die Gas-Deals des Unternehmens mit Russland. Er betont, dass die Geschäfte nicht verantwortungslos waren und alle, einschließlich Wirtschaft, privater Haushalte und Politik, vom billigen Gas profitiert hätten. Hambrecht würde die Deals mit Gazprom erneut abschließen und äußert Unverständnis für die Schuldzuweisungen wegen des Verkaufs von Gasspeichern an Gazprom im Jahr 2015.
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