Finanzielle Vorteile in Milliardenhöhe für Braunkohleindustrie

() – Die Braunkohleindustrie hat nach Berechnungen des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) 2022 rund 1,7 Milliarden Euro an finanziellen Vorteilen erhalten – trotz des geplanten Kohleausstiegs und der Klimaziele der . Braunkohlefirmen sind unter anderem von einer Förderabgabe befreit, die auf die Ausbeutung von Bodenschätzen erhoben wird.


Allein hier betrage die Entlastung etwa 233 Millionen Euro, schreibt das FÖS in einer Analyse für den Ökostromkonzern Green Planet Energy, über die der “Spiegel” berichtet. Weitere 173 Millionen Euro wurden demnach an Entschädigungen für die Stilllegung von Meilern gezahlt. Die Regierung will die Produktion von Kohlestrom bis 2038 beenden. Die Kraftwerksbetreiber erhalten dafür Milliarden.

Die EU-Kommission prüft, ob das eine unrechtmäßige Beihilfe darstellt. Braunkohlekonzerne in Deutschland zudem nur niedrige Energiesteuern, vor allem für die Wärmeerzeugung aus Kohle. Das Umweltbundesamt kritisiert das seit Langem. Auch die EU-Kommission fordert eine Anpassung der Energiesteuern.

Laut FÖS hat die allein 2022 bis zu 817 Millionen Euro an Abgaben gespart. “Ein konsequenter Kohleausstieg muss auch bedeuten, die Alimentierung der Kohle durch die Allgemeinheit weitestgehend zu beenden”, fordert Green-Planet-Energy-Vorstand Nils Müller.

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Bildhinweis: Braunkohlekraftwerk (Archiv)

Finanzielle Vorteile in Milliardenhöhe für Braunkohleindustrie

Zusammenfassung

  • Deutsche Braunkohleindustrie erhält 2022 finanzielle Vorteile von ca. 1,7 Milliarden Euro trotz Kohleausstieg und Klimazielen.
  • Braunkohlefirmen befreit von Förderabgabe auf Bodenschätzausbeutung; Entlastung beträgt etwa 233 Millionen Euro.
  • 173 Millionen Euro an Entschädigungen für Stilllegung von Meilern gezahlt.
  • Regierung plant Kohlestromproduktion bis 2038 zu beenden; Kraftwerksbetreiber erhalten Milliarden.
  • EU-Kommission prüft, ob unnrechtmäßige Beihilfe vorliegt.
  • Braunkohlekonzerne zahlen niedrige Energiesteuern; Umweltbundesamt und EU-Kommission kritisieren dies und fordern Anpassung.
  • FÖS: Industrie spart 2022 bis zu 817 Millionen Euro an Abgaben.
  • Green-Planet-Energy-Vorstand Nils Müller fordert, die Alimentierung der Kohle durch Allgemeinheit weitestgehend zu beenden.

Fazit

Die deutsche Braunkohleindustrie hat 2022 finanzielle Vorteile von etwa 1,7 Milliarden Euro erhalten, obwohl ein Kohleausstieg geplant ist. Zu den Vorteilen zählen die Befreiung von einer Förderabgabe und niedrige Energiesteuern. Insgesamt wurden 233 Millionen Euro Entlastung und 173 Millionen Euro für die Stilllegung von Meilern gezahlt. Das Forum für ökologisch-soziale Marktwirtschaft kritisiert diese finanziellen Vergünstigungen und fordert, die finanzielle Unterstützung der Kohleindustrie durch die Allgemeinheit zu beenden.

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