Familienunternehmer warnen vor Deindustrialisierung

() – Die Präsidentin des Verbandes “Die Familienunternehmer”, Marie-Christine Ostermann, übt scharfe Kritik an der Standortpolitik der Bundesregierung. “Die größten Sorgen für die Familienunternehmen in Deutschland ist die Tatsache, dass unser Standort einfach nicht mehr wettbewerbsfähig ist”, sagte Ostermann am Mittwoch dem Fernsehsender “Welt”.


“Die meisten unserer Mitglieder sagen, sie würden ihr nicht mehr in Deutschland aufbauen, sondern im Ausland.” Ostermann warnte vor den Folgen für die : “Ich habe wirklich das Gefühl, dass eine Deindustrialisierung in vollem Gange ist. Die Unternehmer sind entmutigt. Wir lesen es jeden Tag in den Zeitungen, dass im Ausland investiert wird und eben nicht mehr in Deutschland.”

Die Unternehmen bräuchten “dringend deutliche Kostensenkungen, beispielsweise Energiepreise, die bezahlbar sind für alle Unternehmen”. Dem von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck vorgeschlagene Industriestrompreis erteilte sie aber eine Absage, da es sich dabei um eine “sehr teure Subvention” handele. Außerdem forderte sie ein “Belastungsmoratorium bei den sehr, sehr hohen Bürokratiekosten”. Das Erstarken der AfD führte die Verbandschefin darauf zurück, “dass die aktuelle Politik die Probleme der Menschen einfach nicht löst”.

Als Beispiel nannte sie das Gebäudeenergiegesetz, das die Klimaschutzmaßnahmen und die Heizungskosten im Vergleich zum Weg über den Emissionshandel “wahnsinnig verteuert”. Ostermann: “Das müssen ja alle Bürger und die Unternehmen bezahlen. Dass dann mehr AfD gewählt wird und sie auch in den Umfragen erstarkt, das wundert mich überhaupt nicht.” Dies mache Deutschland nicht attraktiv, da die AfD Russlands Politik in der unterstütze, das Problem verschärfe, dass ausländische Arbeitnehmer nicht nach Deutschland kämen, sie und den EU-Binnenmarkt ablehne, der für die Unternehmen so wichtig sei.

Da Deutschland es nicht schaffe, durch mutige Reformen das Wachstum anzukurbeln und so die Steuereinnahmen erhöhen, “müssen wir dann bei den Sozialleistungen kürzen”, so Ostermann. Das bedeute, “dass zumindest bei den ganz hohen Einkommen beim Elterngeld Kürzungen stattfinden müssen”. Das sei in dem Fall richtig, auch wenn sie sich gewünscht hätte, “dass beispielsweise bei der gekürzt worden wäre”. Die Rente mit 63 sei schädlich, weil sie der Wirtschaft Fachkräfte nehme und drei Milliarden Euro im Monat koste.

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Familienunternehmer warnen vor Deindustrialisierung

Zusammenfassung

  • Die Präsidentin des Verbands “Die Familienunternehmer”, Marie-Christine Ostermann, kritisiert die Standortpolitik der Bundesregierung.
  • Sie behauptet, dass Deutschland als Standort für Familienunternehmen nicht mehr wettbewerbsfähig ist.
  • Viele Mitglieder des Verbands würden ihr Unternehmen zukünftig lieber im Ausland aufbauen.
  • Ostermann warnt vor einer Deindustrialisierung und einer Zunahme von Investitionen im Ausland statt in Deutschland.
  • Die Unternehmen bräuchten Kostenreduktionen, insbesondere bezahlbare Energiepreise, und ein Moratorium steigender Bürokratiekosten.
  • Das von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck vorgeschlagene Industriestrompreis lehnt sie ab, da es sich um eine teure Subvention handelt.
  • Sie glaubt, dass das Erstarken der AfD auf die ungelösten Probleme durch die aktuelle Politik zurückzuführen ist.
  • Sie kritisiert das Gebäudeenergiegesetz und die damit verbundenen Kosten für Klimaschutzmaßnahmen und Heizkosten.
  • Ostermann ist der Meinung, dass Deutschland durch mangelnde Reformen das Wachstum nicht ankurbelt und daher Kürzungen bei den Sozialleistungen notwendig sind.
  • Sie unterstützt Kürzungen beim Elterngeld für sehr hohe Einkommen und lehnt die Rente mit 63 ab.

Fazit

Die Präsidentin des Verbands “Die Familienunternehmer”, Marie-Christine Ostermann, kritisiert die Standortpolitik der Bundesregierung scharf. Sie behauptet, viele Mitglieder ihres Verbands würden ihr Unternehmen heute nicht mehr in Deutschland gründen und warnt vor einer Deindustrialisierung. Die Unternehmen benötigten kostensenkende Maßnahmen, etwa erschwingliche Energiepreise. Bürokratiekosten seien sehr hoch und es sollte ein Moratorium für diese Belastungen geben. Ostermann kritisiert zudem das Gebäudeenergiegesetz und führt das Erstarken der AfD auf die Unzufriedenheit mit der aktuellen Politik zurück. Sie betont, dass zur Steigerung des Wachstums und der Steuereinnahmen mutige Reformen notwendig seien. Ohne diese seien Kürzungen bei Sozialleistungen, etwa beim Elterngeld für hohe Einkommen, unvermeidlich.

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