Buyx dringt auf Kosteneffektivität im Gesundheitswesen

() – Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, regt eine gesamtgesellschaftliche Debatte über die Finanzierung des Gesundheitswesens an. “Kosteneffektivität ist in den meisten Ländern um uns herum ein wichtiges Verteilungskriterium in der Gesundheitsversorgung, bei uns nicht, da gibt es auch rechtliche Gründe”, sagte Buyx dem “Spiegel”.


“Weil es aber jetzt selbst uns zu teuer wird, sollten wir klarer überlegen: Wie priorisieren wir im Gesundheitswesen? Und zwar gerecht.” Auch bei der Krankenhausreform gehe es am Ende immer um die Frage: “Wie können wir es schaffen, einerseits tolle Hochleistungsmedizin und zugleich eine gute Versorgung in der Breite zu finanzieren.” Zudem schlägt sie vor, über einen kürzeren Patentschutz nachzudenken, um die Medikamentenpreise zu senken. “Sobald die Patentbindung fällt, rauschen die runter, weil Sie sofort Leute haben, die das Medikament nachbauen können.”

Man könne den Patentschutz zum Beispiel also früher enden lassen, sagte sie. Bei vielen Medikamenten gilt ein Patentschutz zehn Jahre oder länger. “Es ist eine gesellschaftliche Abwägung, auf der einen Seite zuzugestehen, dass – auch sehr viel Geld – verdient werden darf, und auf der anderen Seite das Gemeinwesen zu schützen”, so Buyx. “Wir wollen und müssen gewährleisten, dass hinreichende Anreize für den sehr langwierigen und teuren Prozess der Entwicklung neuer Medikamente bestehen, gleichzeitig ist eine exorbitante Gewinnmaximierung in einem solidarisch verfassten System problematisch.”

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Bildhinweis: Alena Buyx

Buyx dringt auf Kosteneffektivität im Gesundheitswesen

Zusammenfassung

– Alena Buyx, Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, ruft zu einer gesellschaftlichen Diskussion über die Finanzierung des Gesundheitswesens auf.
– Sie betont, dass in Kosteneffizienz kein wichtiges Kriterium der Gesundheitsversorgung ist, anders als in anderen Ländern.
– Buyx fordert eine klarere Priorisierung im Gesundheitswesen in Bezug auf die gerechte Verteilung der Ressourcen.
– Sie bringt eine Krankenhausreform ins Spiel, die sowohl Hochleistungsmedizin als auch eine gute allgemeine Versorgung gewährleistet.
– Sie stellt die Idee vor, eine Verkürzung des Patentschutzes zu diskutieren, um Medikamentenpreise zu senken.
– Patentbindung könnt früher enden, um Medikamente billiger zu machen, sobald die Preise fallen, da andere das Medikament nachbauen können.
– Buyx betont jedoch die Notwendigkeit, einen Ausgleich zu finden zwischen der Erlaubnis, Geld zu verdienen, und dem Schutz der Gemeinschaft.
– Sie stellt fest, dass hinreichende Anreize für die teure und langwierige Entwicklung neuer Medikamente gewährleistet werden müssen, aber eine extreme Gewinnmaximierung in einem solidarischen System problematisch ist.

Fazit

Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, regt eine gesellschaftliche Diskussion über die Finanzierung des Gesundheitswesens an. Sie fordert eine klarere Priorisierung im Gesundheitsbereich und stellt die Frage, wie sowohl Hochleistungsmedizin als auch eine gute flächendeckende Versorgung finanziert werden können. Zudem schlägt sie vor, den Patentschutz für Medikamente zu verkürzen, um die Preise zu senken. Gleichzeitig betont sie die Notwendigkeit von hinreichenden finanziellen Anreizen für die Entwicklung neuer Medikamente.

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH