HSV-Sportvorstand kritisiert Dopingagenturen

() – HSV-Sportvorstand Jonas Boldt übt harte Kritik an der Nationalen Dopingagentur (NADA) und der internationalen Dopingagentur (WADA). Hintergrund ist die Sperre des Hamburger Verteidigers Mario Vušković, der im vergangenen September positiv auf das Dopingmittel Epo getestet wurde, berichtet die Wochenzeitung “Die Zeit”.


Die Verärgerung Boldts ist auch deshalb so groß, weil der HSV seiner Meinung nach ohne die Sperre Vuškovićs den Aufstieg geschafft hätte: “Das ist natürlich spekulativ, aber ich persönlich würde sagen: Ja”, sagte er der “Zeit”. Sein Glaube daran, dass es NADA, WADA und den von diesen akkreditierten Laboren ausschließlich um die “objektive Wahrheitsfindung” gehe, habe in der Tat gelitten, nachdem er das Verfahren eng begleitet habe. “Die Analytik wird bei Epo durch ein Bildgebungsverfahren geführt, welches nach Ansicht zahlreicher Wissenschaftler unpräzise ist und teilweise zu nicht oder kaum nachvollziehbaren Ergebnissen führt. Daraus resultieren auch im Fall von Mario Vušković höchst fragwürdige Analyseergebnisse.”

Der 41-Jährige hofft darauf, “dass der CAS, der anders als das Sportgericht des DFB, häufiger mit Dopingverfahren zu tun hat, unsere diesbezüglichen Argumente hören wird”. Im Laufe des Verfahrens habe der HSV mit vielen mit der Dopinganalytik vertrauten Wissenschaftlern gesprochen, die Zweifel an dem positiven Befund des zuständigen Labors geäußert hätten. “Auch wir haben keinerlei Anzeichen dafür, dass Mario gedopt haben könnte. Es lassen sich keine entsprechenden Sprünge in seinen Leistungsdaten feststellen.”

Boldt glaubt, “die Sorge um den eigenen Ruf” könne die involvierten Labore dazu verleiten, an den Ergebnissen festzuhalten. “Ein Labor kann seine WADA-Akkreditierung verlieren, wenn ihm erhebliche Fehler unterlaufen. Auch die NADA und die WADA haben aus der Annahme eigener Unfehlbarkeit heraus ein Interesse daran, Dopingsachverhalte zu beurteilen. Nachgewiesene Fehlbarkeit im Fall von Mario Vušković könnte dazu führen, dass der eine oder andere Epo-Fall aus der noch einmal neu bewertet würde. Eine gewisse Unfehlbarkeit ist Teil der Arbeitsgrundlage von NADA und WADA. Nur so erklärt sich mir, dass beide Institutionen nach heutigen Maßstäben sehr intransparent arbeiten.”

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HSV-Sportvorstand kritisiert Dopingagenturen

Zusammenfassung

  • HSV-Sportvorstand Jonas Boldt übt harte Kritik an Nationaler Dopingagentur (NADA) und internationaler Dopingagentur (WADA)
  • Hintergrund ist die Sperre des Hamburger Verteidigers Mario Vušković, der positiv auf das Dopingmittel Epo getestet wurde
  • Boldt vermutet, dass der HSV ohne die Sperre den Aufstieg geschafft hätte
  • Boldt zweifelt an der “objektiven Wahrheitsfindung” durch NADA, WADA und den akkreditierten Laboren
  • Kritik an den Analyseergebnissen bei Epo-Tests und deren Unpräzision
  • Boldt hofft auf bessere Beurteilung durch den CAS
  • Zweifel an positivem Befund des zuständigen Labors durch andere Wissenschaftler
  • Keine Anzeichen für Doping in Vuškovićs Leistungsdaten
  • Boldt vermutet Schutz des eigenen Rufs als Grund für Festhalten an Ergebnissen
  • Kritik an Intransparenz von NADA und WADA

Fazit

HSV-Sportvorstand Jonas Boldt hat die Nationale Dopingagentur (NADA) und die internationale Dopingagentur (WADA) kritisiert. Hintergrund ist die Sperre von Mario Vušković, der im letzten September positiv auf das Dopingmittel Epo getestet wurde. Boldt äußerte Zweifel an den Ergebnissen der Analytik und sagte, dass viele Wissenschaftler das Bildgebungsverfahren für ungenau halten.

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