Pylos () – Der Leiter der Europaabteilung von Pro Asyl, Karl Kopp, hat den griechischen Behörden und der EU-Grenzschutzagentur Frontex angesichts des jüngsten Bootsunglücks vor der Küste Griechenlands mit über 500 toten Flüchtlingen schwere Vorwürfe gemacht. “Die griechischen Behörden und die EU-Grenzschutzagentur Frontex haben von dem völlig überladenen Schiff gewusst”, sagte Kopp dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland”.
“Sie hätten sofort Rettungsmaßnahmen einleiten müssen. Denn das Schiff befand sich in der griechischen Seenotrettungszone.” Kopp fügte hinzu: “Wir können nicht nachvollziehen, dass das nicht geschehen ist. So sieht es aus wie orchestrierte Sterbebegleitung. Das ist europäische Flüchtlingspolitik. Die Friedhöfe im Mittelmeer reihen sich aneinander.”
Die Tatsache, dass die Flüchtlinge offenkundig Angst vor der libyschen Küstenwache gehabt und nicht nach Griechenland gewollt hätten, zeige überdies, dass die Fluchtwege immer komplizierter und gefährlicher würden. Das jüngste Unglück erinnere an ein ähnliches Unglück vor der Küste von Lampedusa (Italien) am 3. Oktober 2013.
Damals starben 366 Menschen. Im vorliegenden Fall überlebten nur 104 Flüchtlinge, wie die Behörden mitteilten. Lediglich 78 Opfer konnte die Küstenwache bislang bergen.
Text-/Bildquelle: | Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de |
Bildhinweis: | Fahnen von Griechenland und EU |
Zusammenfassung
- Pro Asyl's Europaabteilung Leiter Karl Kopp kritisiert griechische Behörden und Frontex
- Behörden hätten von überladenem Schiff gewusst und keine Rettungsmaßnahmen eingeleitet
- Schiff befand sich in griechischer Seenotrettungszone
- Über 500 tote Flüchtlinge bei Bootsunglück vor griechischer Küste
- Flüchtlinge hatten Angst vor libyscher Küstenwache und wollten nicht nach Griechenland
Fazit
Karl Kopp, head of the European Department of Pro Asyl, has accused Greek authorities and the EU border protection agency Frontex of knowing about an overloaded ship of refugees before it capsized off the coast of Greece, killing over 500 people. Kopp claims the organizations should have immediately initiated rescue measures as the ship was in the Greek Search and Rescue Zone.
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