Wirtschaftsweiser Truger erwartet Inflations-"Rutsch" im September

() – Achim Truger, Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, rechnet mit deutlich niedrigeren Inflations-Zahlen im September. “Die ist gegenüber den Höchstständen im vergangenen schon kräftig gesunken”, sagte Truger der Mediengruppe Bayern (Donnerstagausgabe).


“Die Raten dürften weiter deutlich fallen, aber es braucht Zeit.” Die Energiepreise wirkten sich im Preissystem mit Verzögerung auf die Kerninflation aus, so der Wirtschaftsweise. Zudem habe das 9-Euro-Ticket von Juni bis August 2022 die Preise erheblich gedämpft hat, was die Teuerung gegenüber dem Vorjahr hochziehe. “Im September fällt der Effekt weg, dann sollten wir einen etwas größeren Rutsch nach unten sehen”, erklärte der Experte. “Die EZB sollte eine Zinspause einlegen.” Truger warnt die EZB vor zu hohen Zinssprüngen. “Es gibt eine realistische Aussicht, dass das Inflationsziel tatsächlich erreicht wird. Das geht aber natürlich nicht, wenn der Euroraum wieder in eine tiefe Krise stürzt. Also: Bloß nicht übertreiben mit den Zinserhöhungen”, sagte Truger.

Die Wirkungen der Zinserhöhungen kämen erst mit Verzögerung in der an. “Die Bauwirtschaft ist bereits angeschlagen und die weiteren Aussichten sind nicht gut, selbst wenn eine tiefe Rezession vermieden wird. Aus diesem Grund sollte die EZB eine Zinspause einlegen.”

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Erdbeeren im Supermarkt (Archiv)

Wirtschaftsweiser Truger erwartet Inflations-"Rutsch" im September

Zusammenfassung

  • Achim Truger, Mitglied im Sachverständigenrat, rechnet mit niedrigeren Inflations-Zahlen im September.
  • Inflation bereits gegenüber letzten Herbst kräftig gesunken.
  • Energiepreise und 9-Euro-Ticket beeinflussen Kerninflation und Teuerung.
  • Truger warnt EZB vor zu hohen Zinssprüngen und empfiehlt Zinspause.
  • Bauwirtschaft angeschlagen, weitere Aussichten nicht gut.
  • Fazit

    Achim Truger, Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, erwartet für September niedrigere Inflationszahlen. Energiepreise und das 9-Euro-Ticket beeinflussen die Preise derzeit. Truger warnt die Europäische Zentralbank vor zu hohen Zinssprüngen und empfiehlt eine Zinspause.

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