Verdi spricht sich gegen reinen Industriestrompreis aus

() – Der Vorsitzende der Gewerkschaft Verdi, Frank Werneke, spricht sich gegen einen reinen Industriestrompreis aus. Er könne den politischen Akteuren davon “nur abraten”, sagte Werneke dem “Redaktionsnetzwerk ”.


Es hätte “enorme Sprengkraft”, wenn ein Bürger, der mit dem gesetzlichen Mindestlohn gerade so über die Runden komme, für seinen 35 Cent die Kilowattstunde zahle, während die Groß mittels staatlicher Subventionen nur 5 oder 6 Cent zahle, mahnte er. “Und die Aktionäre der Konzerne würden dann nebenbei fröhlich weiter bedient.” Zwar müssten die Strompreise weiter gedämpft werden, aber das dürfe sich auf keinen Fall nur auf die Industrie beziehen. “Das wäre sozialpolitisch nicht verantwortbar”, sagte Werneke.

“Es braucht einen deutlich breiteren Ansatz. Auch beispielsweise in Sozialeinrichtungen oder dem Gesundheitswesen ist der Handlungsbedarf groß und natürlich auch bei vielen privaten Haushalten.” Der Verdi-Chef verwies zudem auf die schwierige wirtschaftliche Situation Deutschlands, lehnte aber Begriffe wie den “kranken Mann” Europas scharf ab. “Das Gerede vom kranken Mann Europas halte ich für ein durchsichtiges Manöver”, sagte er.

“Damit versuchen die Wirtschaftsverbände, mit einem Narrativ in ihrem Sinne politisch Einfluss zu nehmen, das durch die Fakten nicht gedeckt ist”, kritisierte der Gewerkschafter.

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Bildhinweis: Kraftwerk (Archiv)

Verdi spricht sich gegen reinen Industriestrompreis aus

Zusammenfassung

  • Verdi-Vorsitzender Frank Werneke spricht sich gegen reinen Industriestrompreis aus.
  • Werneke warnt vor “enormer Sprengkraft”, wenn Bürger mehr für Strom als die Großindustrie.
  • Strompreise müssen gedämpft werden, aber nicht nur für die Industrie.
  • Sozialeinrichtungen, Gesundheitswesen und private Haushalte benötigen auch Unterstützung.
  • Werneke lehnt Begriffe wie “kranker Mann Europas” ab und kritisiert Wirtschaftsverbände.

Fazit

Verdi-Chef Frank Werneke hat sich gegen einen reinen Industriestrompreis ausgesprochen. Er warnte vor einer “enormen Sprengkraft”, wenn die Großindustrie mittels staatlicher Subventionen deutlich weniger für Strom zahlen müsste als Bürger. Er forderte stattdessen einen breiteren Ansatz, der auch Sozialeinrichtungen, das Gesundheitswesen und private Haushalte berücksichtigt.

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