Überfüllte Psychiatrie sorgt in Hamburg für hohe Kosten

() – Die Stadt Hamburg muss für die 24-Stunden-Betreuung eines psychisch kranken Straftäters aufkommen, weil sie keinen Platz in einer geschlossenen Psychiatrie zur Verfügung stellen kann. Diese “1:1 Betreuung” kostet die Stadt offenbar 1.281,91 am Tag, die erwarteten Gesamtkosten für zwei Jahre betragen 566.908,56 Euro – also etwa das Vierfache eines Psychiatrieplatzes, berichtet die “Zeit”.


Der Betroffene, dem diese Betreuung aktuell gewährt wird, leidet an einer paranoiden Schizophrenie. Er hatte im August 2022 im Wahn Feuer in seiner Wohnung gelegt. Anschließend war er bis zum Frühjahr 2023 in einer Akutpsychiatrie untergebracht, konnte dort aber nicht dauerhaft bleiben. Die Stadt wurde in einem Eilverfahren und im Rahmen einer “Folgenabwägung” im Januar 2023 dazu verpflichtet, für die durchgehende Begleitung aufzukommen.

Ende März bestätigte das Landessozialgericht in den wesentlichen Punkten. Kurz darauf zog der Patient nach Angaben seines Betreuers in die Wohnung eines sozialpsychiatrischen Trägers. Er darf sich frei bewegen, aber wird durchgehend von Sozialpädagogen oder Hilfskräften begleitet. Die Sozialbehörde in Hamburg wollte den Fall nicht kommentieren.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Klinik für Psychiatrie (Archiv)

Überfüllte Psychiatrie sorgt in Hamburg für hohe Kosten

Zusammenfassung

  • Stadt Hamburg muss für 24-Stunden-Betreuung eines psychisch kranken Straftäters aufkommen
  • Kein Platz in geschlossener Psychiatrie verfügbar
  • “1:1 Betreuung” kostet 1.281,91 Euro am Tag, Gesamtkosten für zwei Jahre: 566.908,56 Euro
  • Betroffener leidet an paranoider Schizophrenie
  • Entscheidung von Landessozialgericht bestätigt
  • Betreuung durch Sozialpädagogen oder Hilfskräfte
  • Sozialbehörde in Hamburg kommentiert den Fall nicht

Fazit

Hamburg muss für die 24-Stunden-Betreuung eines psychisch kranken Straftäters aufkommen, weil es keinen Platz in einer geschlossenen Psychiatrie gibt. Die 1:1-Betreuung kostet die Stadt täglich 1.281,91 Euro und insgesamt rund 567.000 Euro für zwei Jahre, etwa das Vierfache eines Psychiatrieplatzes. Der Betroffene leidet an paranoider Schizophrenie und zündete im August 2022 im Wahn seine Wohnung an. Die Stadt wurde im Januar 2023 dazu verpflichtet, für die durchgehende Begleitung aufzukommen.

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH