Ministerium fürchtet keine Abhängigkeit von Schweine-Importen

() – Das Bundeslandwirtschaftsministerium fürchtet nach eigenen Angaben angesichts eines deutlich schrumpfenden Schweinebestands keine Abhängigkeit von Importen. “2021 lag der Selbstversorgungsgrad in bei Schweinefleisch noch bei über 130 Prozent”, sagte eine Ministeriumssprecherin in Berlin der .


“In der Bilanz wird demnach wesentlich mehr exportiert als importiert.” Von einer Abhängigkeit bei der Versorgung mit Schweinefleisch aus dem Ausland könne daher keine Rede sein, fügte sie hinzu. Zwischen 2010 und 2020 hat sich die Zahl der Schweine haltenden Betriebe von knapp 60.000 auf rund 32.000 Betriebe fast halbiert. Allerdings sind dabei laut der Sprecherin die Tierzahlen ansatzweise gleich geblieben.

Das zeige, dass vor allem die kleinen und familiengeführten Höfe aufgegeben hätten, während die großen und auf Export ausgerichteten Betriebe weiterhin am Markt seien. Diesen “Strukturbruch” sieht man im von Minister Cem Özdemir (Grüne) “durch die fehlgeleitete Politik der letzten Jahre” begründet. Zudem hätten sich die Essgewohnheiten der verändert: “Die Deutschen essen immer weniger Fleisch, vor allem weniger Schweinefleisch (Pro-Kopf-Fleischverzehr 2012: 60,9 kg, 2022: 52 kg).” Zusätzlich hätten die Afrikanische Schweinepest und die daraus folgenden Restriktionen den deutschen Schweinehaltern einen “herben Schlag” versetzt.

“Die Exportsperren, insbesondere bezüglich China, haben erhebliche Auswirkungen auf den mit Schweinefleisch, da Deutschland besonders auf diese Exportmärkte angewiesen ist”, so die Sprecherin. Positiv sei hingegen, dass Schweinefleischexporte nach Südkorea sowie nach Vietnam und Singapur durch die Aufhebung von Sperren wieder möglich sind. Dort sieht das Ministerium “wichtige Zugänge zum asiatischen Markt”. Zudem regionalisiere Bosnien-Herzegowina auf Bundeslandebene und Kanada erkenne die EU-Regionalisierung vollständig an, auch der Export in die Ukraine sei kürzlich wieder ermöglicht worden.

Insofern setzt sich das Landwirtschaftsministerium für die Aufhebung von Sperren weiterer Drittländer gegenüber deutschem Schweinefleisch und für die Umsetzung der Regionalisierungsstrategie ein. Das gelte vor allem mit Blick auf China. “Zuletzt hatte China zugestimmt, in einen substanziellen Austausch zur Regionalisierung einzusteigen”, sagte die Sprecherin. Mit welchen Drittländern derzeit noch entsprechende Verhandlungen laufen und wann mit Abschlüssen zu rechnen ist, ließ das Ministerium offen.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Landwirtschaftsministerium

Ministerium fürchtet keine Abhängigkeit von Schweine-Importen

Zusammenfassung

– Bundeslandwirtschaftsministerium sieht keine Abhängigkeit von Schweinefleisch-Importen, trotz schrumpfenden Schweinebestands.
– Selbstversorgungsgrad von Schweinefleisch in Deutschland lag 2021 über 130 Prozent.
– Wesentlich mehr Schweinefleisch wird exportiert als importiert.
– Anzahl der Schweine haltenden Betriebe hat sich zwischen 2010 und 2020 von 60.000 auf 32.000 fast halbiert, Tierzahlen blieben gleich.
– Strukturbruch im Bereich der tierhaltenden Betriebe durch fehlgeleitete Politik der letzten Jahre.
– Deutsche essen immer weniger Fleisch, Pro-Kopf-Fleischverzehr sank von 60,9 kg (2012) auf 52 kg (2022).
– Afrikanische Schweinepest und daraus folgende Restriktionen sind Herausforderungen für deutsche Schweinehalter.
– Deutschland von Exportmärkten, insbesondere China, abhängig.
– Schweinefleischexporte nach Südkorea, Vietnam und Singapur sind wieder möglich.
– Ministerium setzt sich für Aufhebung von Sperren weiterer Drittländer gegenüber deutschem Schweinefleisch ein, vor allem mit Blick auf China.
– Informationen zu laufenden Verhandlungen und möglichen Abschlüssen mit Drittländern liefert das Ministerium nicht.

Fazit

Das Bundeslandwirtschaftsministerium sieht trotz eines geschrumpften Schweinebestandes keine Abhängigkeit von Importen. Obwohl die Zahl der schweinehaltenden Betriebe in Deutschland zwischen 2010 und 2020 fast halbiert wurde, blieb der Selbstversorgungsgrad bei Schweinefleisch über 130 Prozent, was bedeutet, dass mehr exportiert als importiert wird. Der Rückgang der Betriebe wird auf die Aufgabe kleiner und familiengeführter Höfe sowie veränderte Essgewohnheiten zurückgeführt. Die Auswirkungen der Afrikanischen Schweinepest und damit verbundenen Exportsperren, insbesondere für China, waren signifikant. Nun strebt das Ministerium weiterhin die Aufhebung von Sperren gegenüber deutschem Schweinefleisch in weiteren Drittländern an und setzt auf die Umsetzung der Regionalisierungsstrategie.

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH