Wiesbaden () – Im Jahr 2022 ist erstmals mehr als eine Milliarde Euro im Rahmen des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes (Aufstiegs-Bafög) ausgezahlt worden. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mitteilte, stieg das Fördervolumen gegenüber dem Vorjahr um 75 Millionen Euro oder acht Prozent auf 1.027 Millionen Euro.
Dabei blieb die Zahl der geförderten Personen mit 192.000 nahezu unverändert. Mit dem Aufstiegs-Bafög werden Teilnehmer an Maßnahmen der beruflichen Aufstiegsfortbildung durch Beiträge zu den Kosten der Bildungsmaßnahme und zum Lebensunterhalt finanziell unterstützt. 74.000 geförderte Personen machten im Jahr 2022 ihre Fortbildung in Teilzeit. Von den 118.000 in Vollzeitform geförderten Teilnehmern bezogen 78 Prozent (92.000 Personen) außer den Einkünften durch das Aufstiegs-Bafög keinerlei Einkommen.
16 Prozent der in Vollzeitform Geförderten verfügten mit einem Jahreseinkommen unter 5.000 Euro nur über ein geringes Einkommen. Damit war das Aufstiegs-Bafög bei der überwiegenden Zahl der Teilnehmer in Vollzeitform die wesentliche Einnahmequelle. Rund 865 Millionen Euro und damit 84 Prozent der Förderleistungen entfielen 2022 auf Zuschüsse und rund 162 Millionen Euro beziehungsweise 16 Prozent auf bewilligte Darlehen, von denen 115 Millionen Euro von den Förderungsberechtigten in Anspruch genommen wurden. Der Großteil der Darlehen (106 Millionen Euro) wurde von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zur Finanzierung von Lehrgangs- und Prüfungsgebühren an die Geförderten überwiesen, so die Statistiker.
Die Zuschüsse wurden insbesondere zur Finanzierung des Lebensunterhalts (680 Millionen Euro) ausgezahlt. Mit dem 4. AFBG-Änderungsgesetz war der Zuschussanteil des Unterhaltsbeitrags ab dem 1. August 2020 von 50 Prozent auf 100 Prozent gestiegen. Das bedeutet, dass seitdem nicht nur höchstens die Hälfte, sondern je nach sonstigen Einkünften der Geförderten auch der gesamte Lebensunterhalt mit dem Ausftiegs-Bafög finanziert werden kann. Bezuschusst wurden ferner Lehrgangs- und Prüfungsgebühren mit 148 Millionen Euro.
Auf Platz 1 der am meisten geförderten Berufe mit einer Fortbildungsmaßnahme nach dem Aufstiegs-Bafög standen 2022 wie im Vorjahr die staatlich anerkannten Erzieher. Deren Zahl stieg gegenüber 2021 um elf Prozent auf 55.400 Geförderte. Gegenüber dem Vorjahr stieg dabei die Zahl der männlichen Erzieher von 8.600 auf 9.700 Personen. Die Geförderten dieser Berufsgruppe profitierten noch von der vierten Änderung des AFBG im Jahr 2020, durch die beim Besuch einer Fachschule bessere Förderkonditionen im AFBG ermöglicht wurden, als dies früher nach dem Schüler-Bafög der Fall war.
Auf den Plätzen 2 und 3 folgten 2022 die Berufe Industriemeister Metall mit 9.600 Geförderten und Wirtschaftsfachwirt mit 9.500 Geförderten.
| Text-/Bildquelle: | Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de |
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Zusammenfassung
- Im Jahr 2022 wurde erstmals mehr als eine Milliarde Euro durch das Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (Aufstiegs-Bafög) ausgezahlt, eine Steigerung von 75 Millionen Euro oder acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
- Die Zahl der geförderten Personen lag bei etwa 192.000, im Wesentlichen unverändert gegenüber dem Vorjahr.
- 74.000 Personen nahmen 2022 ihre Fortbildung in Teilzeit in Anspruch, während 118.000 Teilnehmer Vollzeit gefördert wurden.
- 78 Prozent (92.000) der Vollzeitteilnehmer hatten keine weiteren Einkünfte außer dem Aufstiegs-Bafög.
- 16 Prozent der Vollzeitstudierenden hatten nur ein geringes Jahreseinkommen von unter 5.000 Euro.
- Der Großteil (84 Prozent oder 865 Millionen Euro) des Fördergeldes wurde als Zuschüsse ausgezahlt, während der Rest (16 Prozent oder 162 Millionen Euro) in Form von bewilligten Darlehen ausgezahlt wurde.
- Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zahlte den Großteil der Darlehen, insgesamt 106 Millionen Euro, zur Finanzierung von Lehrgangs- und Prüfungsgebühren aus.
- Zuschüsse wurden hauptsächlich zur Finanzierung des Lebensunterhalts (680 Millionen Euro) ausgezahlt.
- Mit dem 4. AFBG-Änderungsgesetz wurde der Zuschussanteil des Unterhaltsbeitrags ab dem 1. August 2020 auf 100 Prozent erhöht.
- Die meisten Förderungen nach dem Aufstiegs-Bafög betrafen 2022 staatlich anerkannte Erzieher, deren Zahl im Vergleich zu 2021 um elf Prozent auf 55.400 gestiegen ist.
- Die Plätze 2 und 3 der am meisten geförderten Berufe waren 2022 der Industriemeister Metall und der Wirtschaftsfachwirt mit 9.600 beziehungsweise 9.500 Geförderten.
Fazit
Das Aufstiegs-Ausbildungsbafög hat 2022 erstmals über eine Milliarde Euro ausgezahlt. Im Vergleich zum Vorjahr stieg das Fördervolumen damit um 75 Millionen Euro. Die Zahl der geförderten Personen blieb jedoch nahezu gleich bei 192.000. Die meisten der Fördergelder wurden als Zuschuss an die Teilnehmer gezahlt, um ihnen Kosten für die Bildungsmaßnahme und den Lebensunterhalt zu decken. Eine Mehrheit der Vollzeitteilnehmer hatten keine weiteren Einkommen und waren daher ganz auf die Unterstützung angewiesen. Die am häufigsten geförderten Berufe waren staatlich anerkannte Erzieher, Industriemeister Metall und Wirtschaftsfachwirt.
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