Siemens-Personalvorständin fordert Willkommenskultur

Berlin () – Nach dem Erfolg der AfD bei der Landratswahl im thüringischen Sonneberg wächst in der deutschen Wirtschaft die Sorge vor negativen Folgen für den Standort Deutschland. “Deutschland benötigt mindestens 300.000 qualifizierte Einwanderer pro Jahr als Antwort auf die Fachkräfteknappheit”, sagte Judith Wiese, Personalvorständin und Arbeitsdirektorin bei Siemens, dem “Spiegel”.


Benötigt würden sowohl hoch qualifizierte Spezialisten als auch Fachkräfte und zunehmend auch geringer qualifizierte. Diese müssten sich wohlfühlen, nicht nur am Arbeitsplatz. Da sei ein Land, “das eine Willkommenskultur hat, im Vorteil gegenüber einer , in der diese weniger ausgeprägt ist”. Die AfD hatte am vergangenen Wochenende erstmals eine Landratswahl gewonnen und war zuletzt in bundesweiten Umfragen auf rund 20 Prozent Zustimmung gekommen.

Die rechtsradikale lehnt das Fachkräfteeinwanderungsgesetz ab und vertritt die Auffassung, Deutschland brauche keine Arbeitskräfte aus dem Ausland. Auch Eckart von Klaeden, oberster Politstratege beim Autokonzern Mercedes, warnte, generell hänge “der Erfolg eines Wirtschaftsstandortes auch von seiner Attraktivität für Investitionen und für Fachkräfte aus dem In- und Ausland ab”. Innenpolitische Entwicklungen, die auch im Ausland mit Sorge betrachtet würden, “können uns nicht gleichgültig sein”. Thorben Albrecht, Leiter Grundsatzfragen und Gesellschaftspolitik bei der IG , kritisiert indirekt die fehlende politische Abgrenzung anderer gegenüber der AfD: “Den Positionen der AfD hinterherzurennen, wie es manche Partei tut, macht das Original nur stärker”, sagte er.

Die Gewerkschaft ringt selbst um Abgrenzung, sie hat nicht nur rechtsorientierte Mitglieder, sondern steht bei Betriebsratswahlen teils in direkter Konkurrenz zu extrem rechten Gruppen. “Für Positionen, wie sie die AfD vertritt, ist in der IG Metall kein Platz”, sagte Albrecht. Rassistische Positionen seien inakzeptabel, man unterstütze das Fachkräfteeinwanderungsgesetz.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
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Siemens-Personalvorständin fordert Willkommenskultur

Zusammenfassung

– Die AfD hat kürzlich bei einer Landratswahl in Thüringen gewonnen, wodurch in der deutschen Wirtschaft Bedenken wegen möglichen negativen Auswirkungen auf den Standort Deutschland entstanden sind.
– Judith Wiese, Personalvorständin bei Siemens, stellt fest, dass Deutschland jährlich mindestens 300.000 qualifizierte Einwanderer benötigt, um den Mangel an Fachkräften zu beheben.
– Sie betont, dass sowohl hochqualifizierte Spezialisten als auch Fachkräfte und geringer qualifizierte Arbeitskräfte benötigt werden, die sich in Deutschland wohlfühlen sollten.
– Die AfD lehnt das Fachkräfteeinwanderungsgesetz ab und ist der Meinung, Deutschland benötige keine Arbeitskräfte aus dem Ausland.
– Eckart von Klaeden, Politikstratege bei Mercedes, warnt, dass der Erfolg eines Wirtschaftsstandorts auch von seiner Attraktivität für Investitionen und Fachkräfte aus dem In- und Ausland abhängig ist.
– Thorben Albrecht, Leiter Grundsatzfragen und Gesellschaftspolitik bei der IG Metall, kritisiert die fehlende politische Abgrenzung anderer Parteien zur AfD.
– Die IG Metall hat selbst mit extremistischen Positionen zu kämpfen und unterstützt das Fachkräfteeinwanderungsgesetz.

Fazit

Die deutsche Wirtschaft sorgt sich um potenzielle negative Folgen für den Standort Deutschland nach dem Erfolg der AfD bei einer Landratswahl in Thüringen. Laut Siemens-Personalvorständin Judith Wiese braucht Deutschland mindestens 300.000 qualifizierte Einwanderer pro Jahr, um den Mangel an Fachkräften zu bekämpfen. Die rechtsextreme Partei AfD lehnt jedoch das Fachkräfteeinwanderungsgesetz ab und meint, Deutschland brauche keine Arbeitskräfte aus dem Ausland. Innenpolitische Entwicklungen, die die Attraktivität des Landes für Investitionen und Fachkräfte beeinträchtigen könnten, wecken Sorgen. Zudem kritisiert die IG Metall die fehlende Abgrenzung anderer Parteien zur AfD.

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