Work and Travel – die etwas andere Art zu reisen

Work and Travel – die etwas andere Art zu reisen

Es gibt viele unterschiedliche Reiseformen. Die einen setzen sich ins Flugzeug und legen sich anschließend zwei Wochen in die Sonne. Andere buchen eine Bildungsreise und sehen sich antike Denkmäler an und wieder andere verbinden das Reisen mit der Arbeit. Work and Travel nennt sich diese Form des Reisens, die allen Spaß machen wird, die gerne abseits der ausgetretenen Touristenpfade unterwegs sind.

Für jeden die passende Reise

Vor allem junge Menschen entschließen sich nach der Schule oder nach dem Studium für Work and Travel. Sie wollen endlich raus aus der alltäglichen Tretmühle, frei sein und etwas von der Welt sehen. Arbeiten und Reisen kann bedeuten, Gäste in einem spanischen Hotel zu animieren, auf einer Farm in Argentinien zu helfen oder als Tellerwäscher in Kanada zu jobben. Work and Travel hat unendlich viele Aspekte. Wer etwa schon immer einmal nach Südafrika wollte, kann dort bei der Lese der Trauben für den wunderbaren Wein des Landes helfen. Ein Lieblingsort der jungen Backpacker, die reisen und arbeiten wollen, ist aber Australien. Jobs gibt es fast überall und selbst wenn es kein Geld gibt, Logis und Essen sind immer drin.

Die Welt kennenlernen

Work and Travel bedeutet immer einen Aufenthalt im Ausland, der mit Arbeit der unterschiedlichsten Art verbunden ist. Bei der klassischen Variante steht das intensive Bereisen des Landes im Vordergrund und es werden immer wieder Zwischenstopps eingelegt, um in wechselnden Jobs zu arbeiten. Wer sich für Reisen und Arbeiten in Neuseeland, Kanada oder Australien entscheidet, kann das mit einem sogenannten „Working Holiday Visum“. Mit diesem Visum können die Rucksacktouristen oder Backpacker bis zu zwölf Monate im Land bleiben. Eine andere Form von Work and Travel sieht vor, zuerst einen bestimmten Zeitraum zu arbeiten und sich erst anschließend das Land anzusehen.

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Wie alt müssen die Backpacker sein?

Ab welchem Alter eine mit Arbeit verbundene Reise ins Ausland erlaubt ist, hängt vom jeweiligen Gastland ab. In den drei klassischen Ländern Australien, Kanada und Neuseeland beträgt das Mindestalter 18 Jahre. Wichtig ist, dass der Backpacker zum Zeitpunkt des Visumsantrags oder mindestens sechs bis acht Wochen vor Antritt der Reise volljährig ist. Die Altersgrenze endet bei maximal 30 Jahren, in Kanada bei 35 Jahren. In diesem Fall spielt das Alter bei der Beantragung des Visums eine wichtige Rolle. Rucksacktouristen können nur dann noch einreisen, wenn sie bereits 31 Jahre als sind. Wurde das Visum ausgestellt, dann bleibt ein Jahr Zeit, um die Reise anzutreten. Übrigens ist Chile das einzige Land, das auch ältere Backpacker erlaubt.

Was kostet Work and Travel?

Bei Work and Travel spielt Geld zwar nicht immer die Hauptrolle, aber keiner will die Reise frühzeitig abreisen, nur weil das nötige Geld fehlt. Allein das Visum kostet schon rund 300 Euro, dazu kommen noch die Unterkunft, die Mahlzeiten, der Transport, die persönlichen Ausgaben und natürlich der eine oder andere Ausflug ins örtliche Nachtleben. Immer abhängig vom jeweiligen Land und vom persönlichen Lebensstil muss mit rund 50 Euro am Tag gerechnet werden. Neben einer unbedingt notwendigen Krankenversicherung fürs Ausland sind eventuell noch andere Versicherungen erforderlich. Wer in seiner freien Zeit noch Ausflüge und Exkursionen plant, muss entsprechend rechnen. Je nachdem, wohin die Reise geht, sind auch Impfungen Pflicht und wer nicht in einem Hostel wohnen will, sollte über einen Campervan oder Ähnliches nachdenken.

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Wie viel wird verdient?

Die Frage, was Backpacker während ihres Aufenthalts im Ausland verdienen, kann leider nicht pauschal beantwortet werden. Zum einen hängt es davon ab, in welchem Land man unterwegs ist und wie hoch dort die Lebenshaltungskosten sind. In Australien liegt der Stundenlohn im Schnitt bei elf Euro, während es in Neuseeland abzüglich Steuern nur zwischen sieben und zehn Euro sind. Von diesem Geld müssen dann die Kosten für die Unterkunft und die Verpflegung (wenn sie nicht kostenlos angeboten wird) abgerechnet werden.

Vorher sparen

Bei Work and Travel gilt folgende Faustregel: Alle, die mehr reisen als arbeiten, müssen auch mehr Geld einplanen. Wer jedoch fleißig ist, hat es aus finanzieller Sicht einfacher. Mit Reisen und Arbeiten reich zu werden, wird bedauerlicherweise nicht gelingen, eher ist das Gegenteil der Fall. Experten empfehlen, immer eine Rücklage für Notfälle von 1700 bis 3000 Euro abrufbar zu haben. Dieses Geld hilft dabei, die Zeit zu überbrücken, in der es keinen Job gibt.

Allein oder besser in der Gruppe?

Allein reisen ist nicht jedermanns Sache. Trotzdem sind viele Travelworker gerne allein unterwegs, um vom Stress zu Hause abschalten zu können. Bei der Anmeldung muss aber angeben werden, ob man allein, mit einem Partner oder in der Gruppe reisen und arbeiten will. Jede Form dieser besonderen Reise hat ihre Vor- und Nachteile. Wer allein reist, muss keine Rücksicht nehmen und kann bleiben, wo es ihm oder ihr gefällt. Je nachdem, welches Land gewählt wird, ist es aber definitiv sicherer, zu zweit unterwegs zu sein, insbesondere für Frauen. In der Gruppe sind Backpacker zwar sicher, aber sie finden nicht alle so schnell einen Job. In ländlichen Regionen ist es einfacher, Arbeit zu finden, denn auf Farmen oder bei der Weinlese werden immer mehrere Helfer gesucht.

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Harte Arbeit

Work and Travel kann schwere Arbeit bedeuten. Beliebt sind Jobs in der Landwirtschaft, denn sie werden in der Regel anständig bezahlt, zudem sind Kost und Logis meistens frei. Arbeit auf dem Land heißt Anpflanzen, Ernten sowie die Produkte vielleicht auch auf dem örtlichen Markt zu verkaufen. Dazu kommt die Versorgung des Viehs, und zwar bei jedem Wetter. Vor allem in Ländern wie Norwegen oder Kanada, aber auch in Chile kann das schnell ausgesprochen anstrengend werden. Einfacher haben es da die sogenannten Teamer, die die Sommercamps für Kinder in Großbritannien betreuen.

Fazit zu Work and Travel

Die Welt sehen, arbeiten und dazu noch Geld verdienen – für ein Jahr Travelworker zu sein, ist in jeder Hinsicht eine gute Perspektive. Die Backpacker lernen Land und Leute nicht nur von ihrer Postkartenansicht kennen, sie können außerdem ihre Sprachkenntnisse verbessern oder eine Sprache neu erlernen. Nicht zuletzt kann die Arbeit vor Ort auch ein echter Glücksfall sein. Viele entdecken erst in der Fremde, dass sie vielleicht handwerklich geschickt sind und finden so ihren Traumberuf. Wer sich etwa fürs Kochen interessiert, sollte versuchen, in einer Hotel- oder Restaurantküche zu arbeiten und gleichzeitig zu lernen. Die Jobangebote jedenfalls sind immer abwechslungsreich und interessant.

Bild: © Depositphotos.com / zmijak

Ulrike Dietz