Berlin () – Ein Forschungsprojekt mehrerer deutscher Hochschulen hinterfragt das Ausmaß von Zwangsadoptionen in der DDR. Bislang gingen Fachleute von mehreren Hundert Fällen aus, Betroffenenverbände sprechen sogar von bis zu 10.000 Personen. Die Psychologieprofessorin Heide Glaesmer von der Universität Leipzig, die das Thema zusammen mit anderen Fachleuten erforscht, weiß bislang aber nur von wenigen Zeitzeugen.
“Es kursieren zum Teil sehr hohe Zahlen, wissenschaftlich belegt sind aber bis heute nur sieben Fälle”, sagte Glaesmer dem “Spiegel”. Unklar sei auch, wie genau die Abläufe solcher Adoptionen waren, in welchen Fällen es dazu kam und wann damit angefangen wurde. Das Thema taucht trotz des überschaubaren Wissensstandes immer wieder in Serien und Filmen auf, etwa im “Tatort” oder in “Weißensee”. Das Projekt des Deutschen Instituts für Heimerziehungsforschung wird vom Bundesinnenministerium mit fast einer Million Euro gefördert. Glaesmer ruft Zeitzeugen auf, denen konkrete Fälle bekannt sind, sich zu melden. Es handle sich um “die vielleicht letzte Chance für Betroffene, gehört zu werden und die Aufarbeitung voranzubringen”, sagte die Professorin.
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Bildhinweis: | Berliner Mauer mit Todesstreifen (Archiv) |
Zusammenfassung
- Forschungsprojekt deutscher Hochschulen hinterfragt Ausmaß von Zwangsadoptionen in der DDR
- Bislang mehrere Hundert Fälle vermutet, Betroffenenverbände sprechen von bis zu 10.000 Personen
- Psychologieprofessorin Heide Glaesmer von der Universität Leipzig kennt bisher nur wenige Zeitzeugen
- Wissenschaftlich belegt sind bis heute nur sieben Fälle
- Unklarheit über genaue Abläufe der Adoptionen, Fälle und Zeitraum
- Projekt vom Bundesinnenministerium mit fast einer Million Euro gefördert
- Glaesmer ruft Zeitzeugen auf, sich zu melden und die Aufarbeitung voranzubringen
Fazit
Ein Forschungsprojekt deutscher Hochschulen untersucht das Ausmaß von Zwangsadoptionen in der DDR. Während Fachleute bisher von mehreren Hundert Fällen ausgingen und Betroffenenverbände sogar von bis zu 10.000 Personen sprechen, sind bisher nur sieben Fälle wissenschaftlich belegt. Das Deutsche Institut für Heimerziehungsforschung führt das Projekt, das vom Bundesinnenministerium mit fast einer Million Euro gefördert wird.
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