Wenn Kinder schreien, verlieren Eltern schnell die Nerven. Sie schreien zurück, drohen und reagieren streng. Dass schreiende Kinder mit manchen Situationen überlastet sind, erkennen viele Eltern nicht. Daher ist es für Eltern und Kinder enorm wichtig, eine andere Lösung zu finden, um mit der Situation richtig umzugehen.
Kinder schreien in jedem Alter
Das Baby wurde gestillt oder gefüttert, es hat eine frische Windel, ist zugedeckt und brüllt trotzdem wie am Spieß. Das Kleinkind sitzt auf dem Spielplatz im Sandkasten und schreit, weil ihm ein anderes Kind etwas weggenommen hat. Das Schulkind soll die Hausaufgaben machen, aber flucht stattdessen laut und knallt die Tür hinter sich zu. Sind alle diese Kinder kleine Tyrannen, die nur auf der Welt sind, um die Eltern zu quälen? Ist es nicht die Pflicht der Eltern, „durchzugreifen“, wenn Kinder schreien? Die Antwort heißt schlicht: Nein. Wenn Kinder schreien, hat es seine Gründe, das Kind ist mit dem System einfach überlastet. Ganz gleich, welche erzieherischen Maßnahmen die Eltern ergreifen, der Effekt ist gleich null. Das Kind wird vielleicht nicht mehr schreien, aber es lernt auch nichts.
Kinder, die überfordert sind
Schreit das Baby, dann will es die Eltern manipulieren. Dies ist ein Mythos, da die Entwicklung des Gehirns so etwas gar nicht zulässt. Wird das Baby aus der Wagen genommen, dann beruhigt es sich schnell wieder und falls nicht, dann haben die Eltern trotzdem richtig reagiert. Für die Gehirnentwicklung ist es besser, das Baby schreit auf dem Arm der Eltern, als im Wagen oder in der Wiege. Schreit das Kleinkind im Sandkasten, weil es das Förmchen nicht bekommt, neigen Eltern schnell dazu, ihm den Wunsch zu erfüllen. Ab dem zweiten Lebensjahr lernen Kinder, ihre Bedürfnisse zurückzustellen und auch mal auf etwas zu warten. Genauso müssen sie lernen, den Frust zu verarbeiten. Da das Kleinkind den Stress aber noch nicht verarbeiten kann, schreit es.
Wenn Kinder schreien – einfach einmal zuhören
Noch bevor geflucht wird und die Türen mit lautem Knall geschlossen werden, ist es besser, zuerst zu fragen, was heute in der Schule falsch gelaufen ist. Schulkinder können sehr klar formulieren, was ihnen nicht passt und warum sie keine Hausaufgaben machen wollen. Manchmal kommt zum Stress in der Schule vielleicht noch der Hunger dazu. Vielleicht ist das Kind auch müde, möchte lieber spielen oder hat den Stoff nicht verstanden. Wenn die Eltern wissen, was falsch gelaufen ist, lässt sich zusammen bestimmt eine Alternative finden. Hier ist es wichtig, ruhig zu bleiben, nicht zu schreien und dem Kind eine Schulter zum Ausweinen zu geben. Kinder in der Pubertät wollen diese Nähe oftmals aber nicht, was die Eltern auch akzeptieren sollten.
Fazit zu wenn Kinder schreien
Das Wort „durchgreifen“ klingt nach Gewalt. Zwischen Eltern und Kindern ist so etwas aber keine richtige Lösung. Wird durchgegriffen, dann sind die Kinder zwar ruhig, gelernt haben sie aber nichts. Die Eltern wollen jedoch, dass ihr Kind etwas lernt, nur wenden sie oft die falschen Methoden an. Kinder können nur lernen, wenn sie entspannt sind. Dann kann das Gehirn die Worte aufnehmen und die Lehre aus dem Verhalten ziehen. Ein Kind, was schreit, lässt sich nicht erziehen, es muss wieder ruhig werden, um die Regeln zu verstehen.
Bild: @ depositphotos.com / halfpoint
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