LeakerLocker – die neue Erpressungssoftware

Es ist noch nicht allzu lange her, da machte die Schadsoftware WannaCry die Runde und infizierte Rechner rund um den Globus. Erst gegen ein hohes Lösegeld wurden die verschlüsselten Daten wieder freigegeben. Jetzt gibt es eine neue Bedrohung mit Namen LeakerLocker, die einen ganz anderen Weg geht, denn sie droht damit, sehr private und intime Daten an Bekannte und Freunde zu schicken, wenn kein Lösegeld bezahlt wird.

Gefahr aus dem Google Play Store

Eine Computersicherheitsfirma hat darüber berichtet, dass im Google Play Store zwei Apps zu finden sind, die mit der Randsomware LeakerLocker infiziert sind. Es handelt sich dabei um die Anwendungen „Wallpapers Blur HD“ und „Booster & Clean Pro“, die Google mittlerweile aus dem Store entfernt hat, die aber bereits über 15.000 Mal heruntergeladen wurden. Wenn die beiden Apps installiert werden, dann fordern sie umfangreiche Zugriffsrechte auf Smartphones mit einem Android Betriebssystem. So soll „Booster & Clean Pro“ das Smartphone schneller machen. Viele Nutzer wollen diese Option nutzen, sie klicken auf Ok und geben der Malware damit einen Zugriff auf das komplette System.

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Wie funktioniert LeakerLocker?

Wenn die Apps erfolgreich installiert wurden, dann zeigt sich die Lösegeldforderung. Im Hintergrund greift die Malware dann auf die privaten Kontakte, die gesamte Chronik des Chrome-Browsers, auf alle Mails, sowie auf Textnachrichten und Fotos zu. Auf dem Bildschirm werden Beispiele der Daten gezeigt, denn das soll der Forderung nach Geld Nachdruck verleihen. Die Erpresser erklären dem Smartphone-Besitzer, dass sie alle persönlichen Daten auf eine sichere Cloud übertragen und dass diese intimen Daten oder Fotos in den nächsten 72 Stunden an alle Kontakte gesendet werden. Die Drohung ist eindeutig, denn Freunde, Bekannte und auch Arbeitskollegen oder der Chef bekommen nicht nur die Fotos, sondern auch die komplette Chronik des Browsers zu sehen. Gegen eine Zahlung von 50,- Dollar kann das aber verhindert werden.

Effektiver Schutz gegen Malware jeglicher Art

LeakerLocker und Co. sind unter dem Begriff „Malware“ zu subsummieren. Malware steht konkret für einen Sammelbegriff für Computerprogramme, die eigens dazu entwickelt wurden, unerwünschte oder sogar schädliche Funktionen auf fremden Personal Computern (PC) auszuführen. Wer jetzt glaubt, dass Malware nur wenige Nutzer betrifft, der irrt gewaltig. Einer aktuellen Studie von Panda Security zufolge, ist jeder vierte PC in Deutschland mit einer Form von Malware infiziert. Abhilfe bieten effektive Schutzmaßnahmen. Neben dem Einsatz einer guten Firewall braucht es auch sehr gutes Antivirenprogramm. Kostenlose Schutzprogramme reichen da oftmals nicht aus, da der Funktionsumfang stark eingeschränkt ist und die Erkennungsrate von Schadprorammen eher gering ausfällt. Man sollte also auf Antivirenprogramme von renommierten Anbietern zurückgreifen. Aber der konkrete Schutz fängt eigentlich noch viel früher an: Die Software und das Betriebssystem sollten immer auf dem aktuellsten Stand gehalten werden – neue Service-Packs und Sicherheits-Updates sollten regelmäßig installiert werden. Auch eine gewisse Portion gesunder Menschenverstand schadet nicht:  Beim Umgang mit E-Mails sollten beispielsweise niemals unbekannte Dateianhänge geöffnet werden. Vorsicht gilt auch gegenüber möglichen Phising-Mails, bei dem es Kriminelle auf Zugangsdaten und Passwörter abgesehen haben.

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Eine eher geringe Gefahr

Nach Ansicht von Experten ist die Gefahr, die von LeakerLocker ausgeht, eher gering. Bisher konnte die Malware das, was sie angedroht hat, nicht vollständig in die Tat umsetzen. So wurden noch keine Daten kopiert, als die Drohung angezeigt wurde, aber es wäre durchaus möglich, so die Sicherheitsexperten und sie warnen davor, auf die Erpressungsversuche einzugehen. Wer nämlich die Forderungen erfüllt, der muss damit rechnen, dass es zu noch mehr Attacken dieser Art kommt.

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Ulrike Dietz