#HP gibt im Patronenstreit nach

Mit so viel Wirbel hatte HP dann wahrscheinlich doch nicht gerechnet, denn nachdem Hewlett-Packard die Tintenpatronen von Drittanbietern unmöglich gemacht hat, gibt der Hersteller jetzt offenbar doch nach. Eine neue Software soll die mehr als umstrittene Sperrfunktion jetzt wieder aufheben. Über HP war ein wahrer Shitstorm niedergegangen, als das Unternehmen verkündete, dass in ihren Druckern keine preiswerten Patronen mehr verwendet werden können.

Was ist passiert?

Mitte September haben viele, die einen HP Drucker haben, festgestellt, dass es immer dann Fehlermeldungen beim Einlegen der Patrone gab, wenn es sich nicht um eine Patrone des Herstellers handelte. Der Drucker zeigte an, dass die Tintenpatronen entweder fehlerhaft oder sogar beschädigt sind und das, obwohl sie kurz zuvor noch einwandfrei funktioniert haben. Bei einem niederländischen Patronen-Shop gingen Beschwerden von 1,8 Millionen Kunden ein, dort ging man der Sache nach und auf Anfrage sah sich Hewlett-Packard dann gezwungen, zuzugeben, dass die Störungen gewollt waren, damit die Besitzer eines HP Druckers nur HP Druckerpatronen verwenden sollen.

Ein falscher Schritt

Den Schritt, eine Sperre in die Drucker einzubauen, begründete HP mit seinem hohen Qualitätsanspruch. Es soll immer gewährleistet werden, so das Unternehmen, dass der Kunde eine optimale Qualität und ein sicheres Produkt bekommt, und das kann nach Angaben von HP nur dann sichergestellt werden, wenn auch Druckerpatronen von HP verwendet werden. Ein bekannter Shop für Druckerpatronen aus den Niederlanden warf dem Hersteller hingegen vor, heimlich ein Ablaufdatum für die fremden Patronen in die Firmware eingebaut zu haben.

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Ein neues Update

HP hat sich zu einem Update entschlossen, um die Wogen wieder ein wenig zu glätten, und es soll bereits in zwei Wochen zur Verfügung stehen. Mit dem Update gehört die wie HP es ausdrückt, „dynamische Sicherheitsprüfung“ der Vergangenheit an und diejenigen, die einen Drucker aus dem Haus Hewlett-Packard haben, können dann auch wieder günstige Patronen verwenden und sind nicht mehr auf die teuren Modelle des Herstellers angewiesen. Damit will HP den vielen Kunden entgegenkommen, die in zahlreichen Mails und Briefen ihrem Ärger Luft gemacht haben.

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Ulrike Dietz