Wohnen im Alter – es fehlt an passenden Wohnungen

Nach einem jetzt vom Institut der Deutschen veröffentlichten Bericht fehlen in aktuell Millionen von altersgerecht gestalteten Wohnungen. Gebraucht werden mehr als drei Millionen Wohnungen, die barrierefrei oder barrierereduziert sind. Diesem Bedarf steht aber nur ein Bestand von einer Million solcher Wohnungen gegenüber. Was muss eine Wohnung haben, damit sich alte Menschen darin wohl und vor allem sicher fühlen?

Was sollte eine Seniorenwohnung haben?

Schon der Zugang zur Wohnung oder zum Haus kann für Probleme sorgen, wenn es Stufen oder hohe Schwellen gibt. Das Treppenhaus sollte zu beiden Seiten einen Handlauf haben und auch Balkon oder Terrasse müssen ohne Stufen erreichbar sein. Wie sieht es mit dem Flur aus? Eine Mindestbreite von 1,20 Metern ist perfekt, selbst für Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Alle, die noch im eigenen Haus wohnen, sollten über Treppenlifte nachdenken, die es möglich machen, die oberen Etagen problemlos zu erreichen. Dies ist aber nur ein möglicher Ansatz, wie das Wohnen im Alter aussehen sollte, denn es müssen noch weitere wichtige Faktoren berücksichtigt werden.

Das Bad – ein Raum voller Hindernisse

Altersgerechte Wohnungen müssen zudem mit einem für ältere Menschen geeigneten Bad ausgestattet sein. So sollte die Dusche immer leicht begehbar sein und eine Sitzgelegenheit haben, wie etwa einen Duschhocker. Für Menschen, die unsicher sind, ist ein fest verbauter Klappsitz in der Wand eine gute Lösung. Sehr wichtig sind dazu noch stabile, an den Wänden montierte Haltegriffe. Der Toilettensitz muss ebenfalls die richtige Höhe haben und der Spiegel sollte so hoch über dem Waschbecken montiert werden, dass man bequem selbst im Sitzen noch hineinschauen kann. Falls die Tür zum Badezimmer nach außen aufgeht, kann sie im Notfall auch von außen entriegelt werden. Zudem sollte die Bewegungsfläche vor der Toilette und dem Waschbecken mindestens 1,20 × 1,20 Meter betragen.

Zahlreiche Kleinigkeiten

Interessant ist es, durch eine Wohnung zu gehen und darauf zu achten, was in dieser Wohnung nicht altersgerecht ist. Die Mehrzahl der Menschen wird erstaunt sein, wie viele Kleinigkeiten einfach übersehen werden, die für aber notwendig sind. Wie breit sind die Türen? 80 bis 90 Zentimeter sollten es sein, damit ältere Menschen mit Rollator oder Rollstuhl hindurchpassen. Wichtig ist es weiterhin, dass man die Fenster leicht öffnen kann und dass keine Kabel auf der Erde zu Stolperfallen werden. Teppiche sollten immer rutschfest verlegt werden, denn sonst kann es passieren, dass sich Kanten aufstellen. Wichtig ist auch, dass alle zentralen Bedienelemente wie beispielsweise die Lichtschalter, die Steckdosen und die Klinken der Türen in einer Höhe von 85 Zentimetern angebracht sind. Genau diese vermeintlichen Kleinigkeiten machen das Leben von alten Menschen sicher und bequem.

Fazit

Diese speziellen altersgerechten Wohnungen zu bauen, kostet zwar viel , würde aber andererseits auch einiges an Geld einsparen. Altersgerechter Wohnraum ist zum überwiegenden Teil nur in Seniorenheimen zu finden. Diese Heime für alte Menschen zu bauen, kostet allerdings noch mehr Geld. Ein weiteres Problem besteht darin, dass in barrierefreien Wohnungen nicht selten Familien mit Kindern wohnen. Hier gilt es, auf die richtige Belegung der Wohnungen zu achten. Heimplätze, die durch seniorengerechte Wohnungen eingespart werden können, entlasten demgegenüber natürlich die Sozialkassen und damit auch den deutschen .

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Wohnen im Alter – es fehlt an passenden Wohnungen

Ulrike Dietz