Verkehrsexperte Oswald gegen Sonderprüfung für Senioren

() – Der renommierte Verkehrsexperte Wolf Dieter Oswald hat sich gegen verpflichtende Überprüfungen der Fahrtüchtigkeit von Senioren ausgesprochen. “Ältere sind als Verursacher von Unfällen deutlich unterrepräsentiert”, sagte der Professor für Psychogerontologie der “Rheinischen Post”.


“Tatsache ist: Der Anteil der Über-65-Jährigen bei Unfällen lag im Jahre 2021 in bei 14,5 Prozent, während ihr Anteil an der Bevölkerung dagegen 22,1 Prozent betrug. Senioren sind also am Unfallgeschehen unterrepräsentiert. Dies lässt kein spezifisches Altersproblem in der Unfallstatistik erkennen”, sagte der Unfallforscher weiter, der früher den Deutschen Verkehrsgerichtstag in Goslar beriet. Zudem würden Sonderprüfungen wenig zeigen.

“Spezielle Maßnahmen, die Fahrtauglichkeit in regelmäßigen Abständen nur bei dieser Gruppe zu überprüfen, kosten sehr viel und bringen wenig bis nichts.” Oswald ist nicht grundsätzlich gegen obligatorische Überprüfungen der Fahrtüchtigkeit: “Der Staat kann sie verpflichtend machen – dann aber bitte für alle Altersgruppen. Es nur bei älteren einzuführen, wäre diskriminierend”, sagte der Wissenschaftler. Er sieht dafür keinen sachlichen Anlass, wie Untersuchungen zeigen würden.

Oswald: “Nach der Jahresgemeinschaftsstatistik von Bafin und Versicherungen kamen im Jahr 2021 auf 1.000 Pkw 97 Unfälle auf die 17-bis-18-Jährigen, 37 auf die 63-bis-67-Jährigen, um dann leicht anzusteigen auf 63 bei den 79-bis-81-Jährigen und 74 Unfälle bei den Über-82-Jährigen. Also deutlich weniger als bei Jüngeren.”

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Bildhinweis: Autobahn (Archiv)

Verkehrsexperte Oswald gegen Sonderprüfung für Senioren

Zusammenfassung

– Verkehrsexperte Wolf Dieter Oswald gegen verpflichtende Überprüfung der Fahrtüchtigkeit von Senioren
– Ältere Menschen als Verursacher von Unfällen unterrepräsentiert, Anteil 14,5% bei Bevölkerungsanteil von 22,1%
– Spezielle Maßnahmen zur Überprüfung für Senioren kostenintensiv und wenig wirkungsvoll
– Oswald für obligatorische Überprüfungen für alle Altersgruppen, um Diskriminierung zu vermeiden
– Untersuchungen zeigen deutlich weniger Unfälle bei älteren Menschen im Vergleich zu jüngeren

Fazit

Der Verkehrsexperte Wolf Dieter Oswald spricht sich gegen verpflichtende Fahrtauglichkeitsprüfungen für Senioren aus. Ältere Menschen seien als Unfallverursacher unterrepräsentiert und er sieht daher keinen spezifischen Altersaspekt in der Unfallstatistik. Während rund 22,1% der Bevölkerung 65 Jahre oder älter sind, liegt ihr Anteil an Unfällen bei 14,5%. Sonderprüfungen seien kostenintensiv und zeigten wenig Wirkung. Oswald schlägt vor, Fahrtüchtigkeitsprüfungen für alle Altersgruppen verpflichtend einzuführen, um Diskriminierung zu vermeiden.

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