Verbraucherschützer dämpfen Erwartungen an Wasserstoffheizungen

  • und warnen vor falschen Erwartungen zu Wasserstoff im Heizungssektor.
  • Grüner Wasserstoff ist aktuell kaum verfügbar und sollte nicht als Option für Gasheizungen betrachtet werden.
  • Uta Weiß von Agora Energiewende warnt, dass Wasserstoff-Heizungen eine irreführende Diskussion sind.
  • Selbst H2-Ready-Heizungen müssten kostspielig umgerüstet werden, um reinen Wasserstoff zu verbrennen.
  • Wasserstoff-Herstellung benötigt 5-10 mal mehr Strom als Wärmepumpen für die Heizung desselben Gebäudes.
  • Wasserstoff wird langfristig knapp sein und frühestens Mitte der 2030er-Jahre in größeren Mengen verfügbar sein.
  • Die Ampel- sieht Wasserstoff als eine Möglichkeit, das 65-Prozent-Ziel für erneuerbare Energien in Heizungen zu erfüllen.

Berlin () – Verbraucherschützer und Experten mahnen die Ampel-Regierung, keine falschen Erwartungen zu Wasserstoff im Heizungssektor zu wecken. “Die Diskussion über Gasheizungen, die H2-ready sein sollen, ist problematisch, weil es grünen Wasserstoff aktuell praktisch nicht gibt”, sagte Thomas Engelke, -Experte des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV), den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben).

“Es darf nicht passieren, dass jetzt noch eine Gasheizung kaufen, im Glauben, die könnten sie bald mit Wasserstoff betreiben.” Grünen Wasserstoff fänden viele gut, sagte der Teamleiter Energie und Bauen weiter. “Aber das ist leider keine Option, weil es ihn so gut wie noch nicht gibt.” Auch Uta Weiß, Expertin für Gebäude und Wärmenetze bei Agora Energiewende, warnt, dass die Diskussion um Wasserstoff-Heizungen in die Irre zu führen droht. Die Debatte um Heizen mit Wasserstoff suggeriere, dass Verbraucher ihre Gasheizung zu Hause weiter nutzen könnten, sagte Weiß den Funke-Zeitungen. Anstelle von Methan würde sie mit Wasserstoff gespeist. “Für die Verbrennung von reinem Wasserstoff müsste man aber selbst sogenannte H2-Ready-Heizungen kostspielig umrüsten”, erklärte Weiß. Und um Wasserstoff herzustellen, benötige man fünf bis zehnmal so viel Strom, wie eine Wärmepumpe braucht, um dasselbe Gebäude zu heizen. “Außerdem haben wir ein Zeitproblem: Wasserstoff wird langfristig knapp sein und frühestens Mitte der 2030er-Jahre in größeren Mengen zur Verfügung stehen”, so die Agora-Expertin. Die Ampel-Koalition hatte sich bei ihrem Koalitionsausschuss diese Woche darauf geeinigt, dass auch Wasserstoff eine Möglichkeit sein soll, das 65-Prozent-Ziel für erneuerbare Energien in Heizungen zu erfüllen.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
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