Handel verpflichtet sich zu weniger Lebensmittelverschwendung

() – Das Bundeslandwirtschaftsministerium und Unternehmen des Groß- und Einzelhandels haben sich auf eine Verringerung der Lebensmittelverschwendung in geeinigt. Das teilte das Ministerium am Dienstag mit.

Die Unternehmen, zu denen unter anderem Edeka, Lidl, Kaufland, Rewe, Penny und Aldi gehören, verpflichten sich demnach auf Reduzierungsziele, die regelmäßig überprüft werden sollen. Sanktionen sind nicht vorgesehen. Die Lebensmittelabfälle sollen in den teilnehmenden Unternehmen bis 2025 um 30 Prozent reduziert und bis 2030 halbiert werden. So soll beispielsweise Obst- und Gemüse mit Schönheitsfehlern künftig gezielt verkauft werden, statt in der Tonne zu landen.

Unternehmen können außerdem Lebensmittel weitergeben und dafür dauerhafte Kooperationen etwa mit den Tafeln oder anderen sozialen Einrichtungen eingehen. Lebensmittel, die nicht mehr für den Verkauf bestimmt oder geeignet sind, sollen künftig möglichst hochwertig weiterverwendet oder verwertet werden. Die Umsetzung der Vereinbarung soll durch das dem Landwirtschaftsministerium unterstellte Thünen-Institut überprüft und durch jährliche öffentliche Berichte begleitet werden. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) verteidigte den freiwilligen Charakter der Vereinbarung.

“Unser Pakt basiert auf Freiwilligkeit, aber ist alles andere als eine lose Vereinbarung, denn wir haben klare und verbindliche Regeln verabredet: Im Zentrum steht das Miteinander anhand konkreter Ziele und Maßnahmen, die auch überprüft werden und zu denen die Unternehmen öffentlich Rechenschaft ablegen.” So schaffe man Transparenz und bringe einen Stein ins Rollen, damit sich andere anschließen, so Özdemir. Claas Meineke von der Edeka-Zentrale sagte, man investiere in moderne Warenwirtschaftssysteme, um Lebensmittelabfälle entlang der Lieferketten zu reduzieren. “Wir brauchen aber auch klare rechtliche Rahmenbedingungen, die uns die Weitergabe von Lebensmitteln erleichtern”, sagte Meineke.

Von den zur Schwarz-Gruppe gehörenden Unternehmen Lidl und Kaufland heißt es, man plane gemeinsam mit den Lieferanten für die Warenmengen je Saison. Dadurch könnten die Produkte bedarfsgerecht angebaut, geerntet und Überproduktionen vermieden werden, so die Unternehmen. Die Rewe-Gruppe, zu der auch Penny gehört, setzt bei den noch nicht vermiedenen Lebensmittelabfällen “in erster Linie” auf den “Ausbau der Kooperationen mit den Tafeln und vergleichbaren Einrichtungen”. Aldi forderte die auf, die Rahmenbedingungen für Lebensmittelspenden weiter zu vereinfachen, “beispielsweise durch steuerbefreite Spenden von Kaffee und einfachere Kennzeichnungspflichten für Lebensmittelmittelspenden”.

Laut der Berichterstattung an die EU-Kommission fielen in Deutschland im Jahr 2020 Lebensmittelabfälle im Umfang von 10,9 Millionen Tonnen an. Mit 800.000 Tonnen entfielen rund sieben Prozent davon auf den . In der Agenda 2030 der Vereinten Nationen hat sich die internationale Staatengemeinschaft zu dem Nachhaltigkeitsziel 12.3. verpflichtet, die weltweite Lebensmittelverschwendung pro Kopf auf Einzelhandels- und Verbraucherebene zu halbieren sowie entlang der Produktions- und Lieferkette entstehenden Lebensmittelabfälle einschließlich Nachernteverlusten zu verringern. Nach einer EU-Richtlinie gilt für Mitgliedstaaten der EU die zusätzliche Vorgabe einer 30-prozentigen Verringerung der Lebensmittelabfälle bis 2025.

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Handel verpflichtet sich zu weniger Lebensmittelverschwendung

Zusammenfassung

– Bundeslandwirtschaftsministerium und Unternehmen des Groß- und Einzelhandels einigen sich auf Verringerung der Lebensmittelverschwendung in Deutschland
– Unternehmen wie Edeka, Lidl, Kaufland, Rewe, Penny und Aldi verpflichten sich auf Reduzierungsziele
– Lebensmittelabfälle sollen bis 2025 um 30% reduziert und bis 2030 halbiert werden
– Obst- und Gemüse mit Schönheitsfehlern soll gezielt verkauft werden
– Kooperationen mit den Tafeln oder anderen sozialen Einrichtungen möglich
– Thünen-Institut überprüft Umsetzung und veröffentlicht jährliche Berichte
– Minister Cem Özdemir verteidigt freiwilligen Charakter der Vereinbarung
– Unternehmen fordern klarere rechtliche Rahmenbedingungen für Lebensmittelspenden

Fazit

Das Bundeslandwirtschaftsministerium und deutsche Lebensmittelhändler wie Edeka, Lidl, Kaufland, Rewe, Penny und Aldi haben sich darauf geeinigt, die Lebensmittelverschwendung bis 2025 um 30% zu reduzieren und bis 2030 zu halbieren. Sanktionen sind nicht vorgesehen, aber die Umsetzung soll durch das Thünen-Institut überprüft und durch jährliche öffentliche Berichte begleitet werden. Maßnahmen zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen sind beispielsweise der gezielte Verkauf von Obst und Gemüse mit Schönheitsfehlern sowie der Ausbau von Kooperationen mit Tafeln und vergleichbaren Einrichtungen. Unternehmen sollen künftig Lebensmittel, die nicht mehr für den Verkauf bestimmt oder geeignet sind, möglichst hochwertig weiter verwerten oder verwerten. Zudem fordern sie klare rechtliche Rahmenbedingungen und Vereinfachungen für Lebensmittelspenden, darunter steuerbefreite Spenden von Kaffee und einfachere Kennzeichnungspflichten.

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