Grünen-Abgeordnete fordert Nachbesserungen beim EU-Asyl-Kompromiss

Berlin () – Jamila Schäfer, Bundestagsabgeordnete der Grünen, fordert Nachbesserungen beim EU-Asyl-Kompromiss. “Aus meiner Sicht können wir nicht selbst das Völkerrecht aushöhlen, gerade in Zeiten, in denen wir es gegen Autokraten wie Putin zu Recht verteidigen”, sagte sie der “Welt” (Mittwochausgabe).


Schäfer, die dem linken Parteiflügel der Grünen zugerechnet wird, stört, “dass so getan wird, als würden die Beschlüsse zu weniger irregulärer Migration nach führen. Das wird nicht passieren”, so die Politikerin weiter. “Viele kommen zu uns, weil die Bedingungen an den EU-Außengrenzen katastrophal sind”. Man hätte Griechenland und Italien dazu verpflichten müssen, “bessere Bedingungen zu schaffen und nicht schlechtere. Da braucht es Druck auf die Regierungen, nicht auf Flüchtlingskinder”, sagte die grüne Außenpolitikerin.

“Innenministerin Nancy Faeser hätte mehr rausholen müssen”, sagte Schäfer weiter mit Bezug auf die Bundesinnenministerin von der SPD. “Mit dem jetzigen Ergebnis werden die deutschen Kommunen nicht entlastet, aber Kinder eingesperrt.” Unterm Strich sei diese Reform “nicht im deutschen Interesse und mit unseren Werten nicht vereinbar”.

Bei den Grünen ist der EU-Beschluss hochumstritten. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hatte die Vereinbarung verteidigt, Parteichefin Ricarda Lang lehnt sie ab. “Die Debatte, ob es richtig oder falsch war, dem Kompromiss zuzustimmen, können wir nicht unter den Teppich kehren.” Vom und der Bundesregierung erwarte sie, “dass man im Detail überprüft, ob diese Reformen mit dem Völkerrecht und dem Grundgesetz vereinbar sind. Ich bezweifle das”, so Schäfer.

In den weiteren Verhandlungen mit der EU-Kommission und müssten diese Position zusammengeführt werden. “Und ich erwarte, dass auch von Olaf Scholz Druck aufgebaut wird”, so Schäfer. Auf dem kleinen Parteitag der Grünen am kommenden Samstag in Bad Vilbel (Hessen) will Schäfer “wesentliche Verbesserungen” erreichen.

Ein Nein der Bundesregierung müsse möglich bleiben. “Wir sind nicht zum Spaß in der .” Auf die Frage, ob ein Abrücken der Partei vom EU-Beschluss auch Außenministerin Baerbock beschädige, sagte Schäfer: “Es geht hier nicht um Personen, sondern um echte Lösungen.”

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Bildhinweis: Jamila Schäfer

Grünen-Abgeordnete fordert Nachbesserungen beim EU-Asyl-Kompromiss

Zusammenfassung

  • Jamila Schäfer, Bundestagsabgeordnete der Grünen, fordert Nachbesserungen beim EU-Asyl-Kompromiss.
  • Sie kritisiert, dass der Kompromiss nicht zu weniger irregulärer Migration nach Deutschland führen wird.
  • Griechenland und Italien hätten zu besseren Bedingungen an den EU-Außengrenzen verpflichtet werden müssen.
  • Die Reform sei nicht im deutschen Interesse und mit deutschen Werten nicht vereinbar.
  • Schäfer erwartet, dass der Kanzler und die Bundesregierung prüfen, ob die Reformen mit dem Völkerrecht und dem Grundgesetz vereinbar sind.

Fazit

Jamila Schäfer, Bundestagsabgeordnete der Grünen, kritisiert den EU-Asyl-Kompromiss und fordert Nachbesserungen. Sie argumentiert, der Kompromiss würde das Völkerrecht aushöhlen und nicht zu weniger irregulärer Migration nach Deutschland führen. Schäfer verlangt eine genauere Überprüfung der Reform auf Vereinbarkeit mit dem Grundgesetz und dem Völkerrecht. Sie möchte auf dem kommenden kleinen Parteitag der Grünen wesentliche Verbesserungen erreichen und betont, der EU-Beschluss sei in der Partei umstritten, weshalb ein Nein der Bundesregierung möglich bleiben müsse.

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