NRW-Innenminister erwartet mehr Unfälle wegen Cannabis-Legalisierung

() – Angesichts der vom Bundeskabinett gebilligten Legalisierung von Cannabis rechnet Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) mit einer Zunahme der Zahl der Verkehrsunfälle. “Wenn immer mehr Cannabis konsumieren, sich dann möglicherweise hinters Steuer setzen und losfahren, wird das die Zahl der Unfälle doch in die Höhe treiben – da zähle ich nur eins und eins zusammen”, sagts er der “Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung” (Freitagsausgabe).


“Ich finde, dass in der Debatte um eine Legalisierung von Cannabis die im Straßenverkehr viel zu kurz kommt”. Insgesamt stellte die in NRW im vergangenen Jahr 644 Unfälle mit Personenschaden unter Drogeneinfluss fest, ein Anstieg von 30 Prozent. Die Zahlen der Unfälle unter Alkoholeinfluss sind mit 3.272 noch deutlicher, der Anstieg fällt aber mit 22,6 Prozent etwas geringer als bei den Fahrten unter Drogen aus. Auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in NRW übt Kritik: “Dieser Gesetzentwurf ist mit der heißen Nadel gestrickt”, sagte Michael Maatz, stellvertretender Landesvorsitzender.

Welche Grenzwerte für Verkehrsteilnehmer bestehen werden, sei noch unklar. oder Testmöglichkeiten, einen genauen Wert zu ermitteln, stünden auf dem Markt sowieso nicht zur Verfügung. “Bislang gibt es nur die Blutprobe.” Diese greife aber in das Recht auf körperliche Unversehrtheit ein.

Maatz sieht so eine deutliche Mehrbelastung auf die Beamten zukommen, die bei Kontrollen aufwendiger nachweisen müssen, ob jemand noch hinters Steuer gehört oder nicht.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Unfallkreuz an Straßenrand (Archiv)

NRW-Innenminister erwartet mehr Unfälle wegen Cannabis-Legalisierung

Zusammenfassung

  • Innenminister Herbert Reul rechnet nach Cannabis-Legalisierung mit Zunahme von Verkehrsunfällen
  • Unfälle unter Drogeneinfluss nahmen im vergangenen Jahr 644 mal Personenschaden
  • Polizei in NRW kritisiert Gesetzentwurf als unausgereift
  • Grenzwerte und Tests für Cannabis im Straßenverkehr unklar
  • Debatte vernachlässigt Sicherheit im Straßenverkehr, sagt Reul

Fazit

Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul und die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in NRW warnen vor einer Zunahme der Verkehrsunfälle infolge der geplanten Legalisierung von Cannabis. Reul kritisiert, dass die Sicherheit im Straßenverkehr in der Debatte um eine Legalisierung von Cannabis zu kurz komme. Eine weitere Problematik stellt die unklare Grenzwertregelung für Verkehrsteilnehmer dar, hinzu kommen fehlende Geräte oder Testmöglichkeiten für genaue Werte.

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