Gemeinsam gärtnern in der Stadt – mehr als ein Trend

Obst und Gemüse und selbst angebaute Kräuter – dies bleibt nicht länger denjenigen vorbehalten, die einen eigenen haben. Auch wer in der Stadt wohnt, kann auf einer relativ kleinen Anbaufläche selbst ziehen, sie ernten und dann genießen. Der Garten kann auf einer Dachterrasse, auf einem Balkon oder in einem Hinterhof sein. Platz für das gemeinsame Gärtnern mit den Nachbarn gibt es fast überall.


Wenig Platz sinnvoll nutzen

Nicht immer muss es ein Beet im Garten sein, Tomaten und Paprika gedeihen auch in einem dekorativen Kübel. Erdbeerpflanzen passen in einen normalen Blumenkasten und selbst Johannisbeersträucher gedeihen dort, wo wenig Platz ist. Urban Gardening nennt sich dieser Trend, bei dem wenig Platz sehr sinnvoll genutzt wird. Das Gärtnern in der Stadt hat seinen Ursprung in New York. Dort haben die eines Tages damit begonnen, brachliegende Flächen in Gärten zu verwandeln. Sie haben damit nicht nur eine Gemeinschaftsarbeit angestoßen, sondern zugleich dafür gesorgt, dass aus Brachland fruchtbares Gartenland wird. Selbst auf den Dachterrassen der Wolkenkratzer wird immer noch gesät, gepflanzt und schließlich geerntet. In diesen urbanen Gärten werden sogar Bienenvölker gehalten.

Hier ist Kreativität gefragt

Der Garten in der Stadt ist immer ein kreatives Projekt, was bereits bei der Auswahl der Pflanzen und der passenden Pflanzgefäße anfängt. Eine wichtige Rolle spielt die Größe der Pflanzgefäße. Streng genommen kann jedoch alles bepflanzt werden: alte Konservendosen, Blumenkästen, Kübel in allen Größen und Formen, und sogar Tetrapaks. In der Stadt gärtnern heißt immer kreativ sein und nach Alternativen zu suchen, auch Upcycling ist hierbei kein Fremdwort. Aus den bunten Verpackungen von Milch oder Saft werden beispielsweise tolle Pflanzgefäße für leckeren Salat oder Radieschen. Dazu einfach den Boden abtrennen, dann die Tüten umgedreht aufhängen und Erde einfüllen. Durch das Öffnen des Schraubverschlusses ist es zudem möglich, dass das überschüssige bequem ablaufen kann.

Was wächst auf Terrasse und Balkon?

Welche Pflanzen im „Stadtgarten“ gezogen werden, hängt zum einen vom Platzangebot und zum anderen davon ab, ob die Terrasse oder der Balkon eine geschützte Lage haben. Es gibt bestimmte Sorten Tomaten, Paprika und süße Erdbeeren, die in Töpfen deutlich besser gedeihen als in einem klassischen Garten. Vielen Gärtnereien oder Gartenmärkte bieten inzwischen sogar extra Gemüse für den Balkon an. In einem vertikalen Garten sind hängende Pflanzen eine gute Wahl, da sie wenig Platz wegnehmen. Erdbeeren eignen sich für diese Form des Gartens in der Stadt, aber auch verschiedene Kräuter, wie Kümmel, Thymian und der kriechende Rosmarin, fühlen sich in den hängenden Gefäßen wohl. Kräuter haben zudem noch einen weiteren Vorteil, nämlich ihren würzigen .

Fazit

Nicht jeder Garten in der Stadt eignet sich für die Selbstversorgung. Es macht aber trotzdem viel Spaß, den Balkon, den Hof oder die Terrasse in eine kleine blühende Oase zu verwandeln. Handelt es sich um einen Hof, dann kann ein Stadtgarten das gemeinschaftliche Werk von vielen Nachbarn werden. Sie suchen zusammen die richtigen Pflanzen aus, teilen die Beete ein, bepflanzen die Gefäße und beim Gießen wechseln sich die Nachbarn gab. Ist die Zeit der Ernte gekommen, wird gemeinsam geerntet. Das Obst und Gemüse kann dann, vielleicht im Rahmen einer Party, von allen genossen werden.

Bild: @ depositphotos.com / urban_light

Gemeinsam gärtnern in der Stadt – mehr als ein Trend

Ulrike Dietz