Thorsten Frei, der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, hat die Kritik an der wirtschaftspolitischen Agenda 2030 seiner Partei als unbegründet zurückgewiesen und betont, dass die geplanten Steuerentlastungen machbar seien. Er verweist auf geplante Entlastungen, die über CO2-Abgaben finanziert werden, und erklärt, dass die Einkommensteuerreform eine substanzielle Entlastung für die Bevölkerung bringen werde. Zudem fordert er klare Regeln für soziale Plattformen im digitalen Raum und betont die Notwendigkeit, Grenzen der Beleidigung und strafrechtliche Vorgaben auch online durchzusetzen.
Berlin () – Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei (CDU), hat die Kritik an der wirtschaftspolitischen Agenda 2030 seiner Partei zurückgewiesen.
Der Vorwurf lautete, dass die geplanten Steuerentlastungen fast 100 Milliarden Euro kosten würden und finanziell nicht realisierbar seien. Frei sieht das anders. „Diese Lücke gibt es nicht und nur weil Wirtschaftsprofessoren sie behaupten, wird sie trotzdem nicht reell“, sagte der Unions-Geschäftsführer am Montag in Berlin den Sendern RTL und ntv. So verwies er auf geplante Erleichterung bei den Netzentgelten und der Senkung der Stromsteuer. Diese würden über die CO2-Abgabe finanziert.
Auch die Einkommensteuerreform sei durchgerechnet, sagte der CDU-Politiker. Sie werde bis zu 41 Milliarden Euro Entlastung für die Menschen bringen, werde aber in vier Stufen realisiert. Parallel dazu würde das Wirtschaftswachstum stimuliert. „Wenn sie jetzt nur mal die erste Stufe zum 1. Januar 2026 nehmen, da wird seine Entlastungswirkung von etwa zehn Milliarden Euro geben. Die Hälfte davon zahlt der Bund über seinen Haushalt. Also sind es fünf Milliarden in einem Haushalt mit etwa 475 Milliarden Euro“, rechnete Frei vor und folgerte daraus: „Es ist doch ein Treppenwitz zu behaupten, dass so etwas nicht zu finanzieren wäre, wenn man es denn politisch wollte.“
Die Union sei bereit, politische Prioritätensetzungen vorzunehmen, anders als die Ampel-Koalition. Man werde sagen, was besonders wichtig sei. „Und wir werden eben auch sagen, wo wir Kürzungspotenziale sehen“, so Frei.
Frei präzisierte zudem den Vorstoß von Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz zur Regulierung Sozialer Plattformen weiter. Merz habe darauf hingewiesen, dass man so wie im ganz normalen analogen gesellschaftlichen Zusammenleben Regeln brauche. „Im digitalen Bereich haben wir diese Regeln teilweise viel zu schwach ausgeprägt“, sagte Frei.
Als prominentes Beispiel einer Fehlentwicklung nannte er die Entscheidung des Meta-Konzerns, künftig auf Faktenkontrolle und Moderation von Inhalten zu verzichten. „Es geht nicht darum, dass zensiert wird“, sagte er. Auch die Meinungsfreiheit solle nicht beeinträchtigt werden. Im Gegenteil, das sei der „Nukleus von Freiheit und Demokratie“. Aber es gebe auch Grenzen. Frei nannte „Grenzen der Beleidigung“ und „strafrechtlich gezogene Grenzen“. Diese müssten auch im Netz durchgesetzt werden.
Text-/Bildquelle: |
Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de |
Bildhinweis: |
Thorsten Frei (Archiv)
|
Die Nachrichtenagentur versorgt seit über 10 Jahren ihre Kunden rund um die Uhr mit topaktuellen Nachrichtentexten und Bildern.
Letzte Artikel von Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
(Alle anzeigen)- Habeck will schärfere Regeln für chinesische… Berlin () - Das Bundeswirtschaftsministerium will die Regeln für chinesische Online-Plattformen verschärfen und verlangt mehr Kontrollen ihrer Produkte. Das geht aus einem "Aktionsplan E-Commerce" des…
- Habeck: Angezeigte Beleidigung nur Auslöser für… Berlin () - Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck hat seine Anzeige gegen einen Mann wegen Beleidigung verteidigt. "Ich habe mich am Anfang der Legislatur, als es so…
- Mehr Online-Buchungen von Übernachtungen Wiesbaden () - Im Jahr 2023 haben Gäste aus dem In- und Ausland über die großen Online-Plattformen insgesamt 46,0 Millionen Übernachtungen in Ferienwohnungen und -häusern…
- Wagenknecht will Social-Media-Gesetz nach… BSW-Chefin Sahra Wagenknecht fordert ein gesetzlich geregeltes Mindestalter für die Nutzung von Social Media, inspiriert von einem kürzlich in Australien verabschiedeten Gesetz, das die Nutzung…
- Fahimi zweifelt an Tempo für grüne Transformation Berlin () - Die Chefin des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Yasmin Fahimi, fürchtet, dass die Transformation der Wirtschaft hin zur Klimaneutralität die Bevölkerung überfordert. "Viele Beschäftigte…
- Bitkom: Jeder Dritte wünscht sich KI-Beratung beim… Berlin () - Laut einer Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 1.013 Internetnutzern in Deutschland, würde sich jeder dritte Nutzer von Online-Dating (33 Prozent)…
- Jusos fordern Verstaatlichung sozialer Netzwerke Juso-Chef Philipp Türmer fordert die Enteignung und Verstaatlichung sozialer Medien, um deren Machtstrukturen zu durchbrechen und die Plattformen in die Hände der Nutzer zu legen.…
- SPD und Grüne lehnen Entlastung hoher Einkommen ab Berlin () - Nach der Ankündigung von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) zu Entlastungen bei der Einkommensteuer noch in diesem Jahr wenden sich Grüne und SPD…
- SPD weist Unions-Steuerpläne als "unseriös" zurück Die SPD kritisiert den Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz für sein Wahlprogramm, das ihrer Meinung nach vor allem Spitzenverdiener und große Unternehmen begünstigt, während die Kosten auf…
- Union glaubt nicht an Steuerentlastung für… Berlin () - Der stellvertretende Unionsfraktionsvorsitzende Mathias Middelberg (CDU) glaubt nicht daran, dass die von Finanzminister Christian Lindner (FDP) vorgeschlagene Steuerentlastung für den arbeitenden Teil…
- Innenministerium registriert deutlich weniger… Seit der Einführung von Grenzkontrollen in Deutschland sind die unerlaubten Einreisen zwischen Januar und November 2024 mit 62.493 deutlich gesunken, im Vergleich zu 103.526 im…
- Frei drängt auf politische Reformen Nach der Auflösung des Bundestages fordert Thorsten Frei, der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, ein Ende der politischen Selbstbezogenheit und eine Fokussierung auf notwendige Reformen. Er…
- EU-Kommissarin Jourova geht auf Konfrontationskurs… Brüssel () - Die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission für Werte und Transparenz, Vera Jourova, drängt X-Chef Elon Musk zur Einhaltung von EU-Regeln. Musks Erklärungen, "dass…
- Bericht: AfD-Abgeordneter wegen… Berlin () - Ein AfD-Bundestagsabgeordnete ist offenbar vor dem Amtsgericht Deggendorf angeklagt worden. Die Generalstaatsanwaltschaft München wirft dem Politiker eine Beleidigung gegen Personen des politischen…
- Hofreiter warnt Meta vor Moderationslockerungen in Europa Der Vorsitzende des Europaausschusses im Bundestag, Anton Hofreiter, warnt Mark Zuckerberg, die geplanten Lockerungen bei der Moderation von Inhalten auf Plattformen wie Facebook und Instagram…