Das Deutsche Heer plant die Aufstellung einer Heimatschutzdivision als vierten Großverband zur Sicherung kritischer Infrastruktur in Deutschland, bestehend aus Reservisten und aktiven Soldaten. Die Union unterstützt diese Maßnahme, äußert jedoch Bedenken hinsichtlich einer möglichen Überforderung der Bundeswehr und fordert eine personelle und materielle Aufstockung, um den bestehenden Defiziten von 23.000 Soldaten entgegenzuwirken. Der Verteidigungsexperte Henning Otte kritisiert, dass die aktuellen Ankündigungen des Verteidigungsministers nicht ausreichend umgesetzt wurden, um die notwendigen strukturellen Veränderungen zu unterstützen.
Berlin () – Das Deutsche Heer will für die Sicherung von Infrastruktur und militärisch wichtigen Einrichtungen in Deutschland künftig eine Heimatschutzdivision als vierten Großverband aufstellen. Im Kern soll sie aus Reservisten und aktiven Soldaten bestehen, berichten am Samstag mehrere Medien übereinstimmend.
Die Union begrüßte die geplante Aufstellung der Heimatschutzdivision, warnte aber zugleich vor einer Überforderung der Bundeswehr. „Die Aufstellung der Heimatschutzdivision ist ein richtiger und notwendiger Schritt, um kritische Infrastruktur zu schützen und im Bedarfsfall abzusichern. Der Verteidigungsminister schafft aber hohle Strukturen“, sagte Verteidigungsexperte Henning Otte (CDU) der „Rheinischen Post“.
Er ergänzte, neben den bereits bestehenden drei Divisionen komme jetzt eine vierte im Heer dazu, „zusätzlich die Aufstellung einer Brigade in Litauen“. Der Verteidigungsminister überdehne das deutsche Heer mit den Aufgaben, ohne dabei personell und materiell die entsprechende Ausstattung sicherzustellen.
Die Bundeswehr habe derzeit ein personelles Defizit von 23.000 Soldaten, so Otte weiter. Notwendig sei nun dringend eine Aufstockung des Wehretats „sowie auch die Umsetzung eines Kontingent-Wehrdienstes. Bei beiden Punkten ist Minister Pistorius über Ankündigungen nicht hinausgekommen.“
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Bundeswehrsoldaten fahren Bahn (Archiv)
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