Der Gründer des Heidelberger KI-Start-ups Aleph Alpha, Jonas Andrulis, fordert ein effizienteres Regierungshandeln in Deutschland, um den Herausforderungen der Zukunft und der Entwicklung von KI gerecht zu werden. Er betont, dass Unternehmen mutiger und visionärer agieren müssen, um souveräne KI zu entwickeln und einzusetzen, da die bisherigen Modelle nicht mehr ausreichend sind. Andrulis äußert Bedenken über die Machtkonzentration bei großen Technologieunternehmen und stellt klar, dass es entscheidend ist, KI in den Händen liberaler Demokratien zu halten, um die Werte der Gesellschaft zu wahren.
Heidelberg () – Der Gründer des Heidelberger KI-Start-ups Aleph Alpha, Jonas Andrulis, fordert effizienteres Regierungshandeln in Deutschland.
Mit Blick auf das angekündigte neue US-Gremium unter Leitung von Elon Musk sagte der Unternehmer dem „Spiegel“: „Wir müssen uns als Land fit machen für die Zukunft, mehr Effizienz würde dabei nicht schaden.“ Das gelte auch für Unternehmen. „Die Zeiten, in denen unser Wohlstand auf Erfindungen basierte, die vor 100 Jahren gemacht und dann immer weiter verbessert wurden, gehen eindeutig zu Ende.“
Für den Wirtschaftsstandort sei entscheidend, dass „mehr Unternehmen mutig und visionär vorangehen und souveräne KI tatsächlich bauen und einsetzen“, sagte Andrulis. Einige hielten es „immer noch für eine KI-Strategie, ihren Leuten Kurse für den Umgang mit ChatGPT anzubieten“, so Andrulis. „Die Zeit drängt: Wie wir uns hier positionieren und wie wir aus dieser Kurve rauskommen, wird die Zukunft dieses Landes entscheidend prägen.“
Andrulis sieht eine stärker von KI geprägte Wirtschaftswelt dabei vorwiegend positiv: „Wir werden die Menschen vom Joch stupider und zermürbender Tätigkeiten befreien können, mit denen viele bislang einen großen Teil ihrer Lebenszeit verbringen.“ Wahrscheinlich werde die Menschheit künftig mit einem ähnlichen Schaudern darauf zurückblicken wie heute auf die schwere körperliche Arbeit vor der industriellen Revolution, so der Unternehmer. „Den Menschen werden wir nie voll ersetzen, das wollen wir auch nicht. Aber seine Zeit ist zu kostbar, um sie mit Reisekostenabrechnungen zu verbringen.“
Anders als viele Branchenexperten sieht der Gründer, der einst in Karlsruhe studierte und nach dem Verkauf eines früheren Start-ups an Apple einige Jahre für dessen „Special Projects Group“ im Silicon Vallley arbeitete, nicht die sogenannte „Allgemeine Künstliche Intelligenz“ (AGI) als größte Bedrohung an – also eine KI, die menschlichen Fähigkeiten gleichkommt oder sie übertrifft.
„Meine größte Befürchtung ist, dass einige wenige Technologieriesen immer mehr Macht und Kontrolle über unsere Gesellschaft bekommen, über unsere Wertschöpfung und über unsere Gedanken“, so der Aleph-Alpha-Chef. Irgendwann würden viele der Texte, die wir lesen, der Videos, die wir schauen, und alle Bots, mit denen wir sprechen, mittels KI erzeugt oder kuratiert sein. „Wer die KI baut, wird dann bestimmen, was die richtige Antwort auf eine kontroverse Frage ist“, sagte Andrulis. „Wenn wir als liberale Demokratien den Anspruch haben, die Welt der nächsten Generationen nach unseren Werten zu gestalten, dann müssen wir KI beherrschen.“
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