Am Cham rät zu Selbstbewusstsein gegenüber Trump

Am Cham rät zu Selbstbewusstsein gegenüber Trump

Simone Menne, Präsidentin der American Chamber of Commerce in Germany, sieht Europa gut auf eine mögliche zweite Amtszeit von Donald Trump vorbereitet und rät, sich nicht von seinen Ankündigungen einschüchtern zu lassen. Sie glaubt, dass drastische Maßnahmen, wie sie in der ersten Amtszeit angedeutet wurden, letztendlich nicht umgesetzt werden, da sie auch der US-Wirtschaft schaden würden. Menne betont die Notwendigkeit eines starken und geeinten Europas, um in internationalen Handelsfragen selbstbewusst aufzutreten und fordert mehr politisches Engagement der Bürger auf kommunaler Ebene.

Berlin () – Die Präsidentin der American Chamber of Commerce in Germany (Am Cham Germany) und Aufsichtsrätin Simone Menne sieht Europa gut gerüstet für eine mögliche zweite Amtszeit von Donald Trump als US-Präsident. „Nur weil ein Herr Trump sagt, dann mache ich das nicht mit euch, sollten wir nicht einknicken“, sagte Menne dem Podcast „So techt Deutschland“ des Senders ntv. „Dann sollte man sagen: Ja, dann seht mal zu, was ihr macht ohne Europa, wenn ihr mit China auch keine Geschäfte macht.“

Die Wirtschaftsexpertin rät zu Gelassenheit angesichts mancher Ankündigungen aus dem Trump-Lager. „Wir haben in der ersten Amtszeit gesehen, dass es nie so disruptiv gekommen ist, wie es angesagt war“, behauptete Menne. Sie erwartet, dass viele der angekündigten radikalen Maßnahmen letztlich nicht umgesetzt würden, da sie auch der US-Wirtschaft schaden würden.

Zur Vorbereitung auf mögliche Szenarien empfiehlt Menne auf die Ebene der Bundesstaaten zu sehen, genauso wie sich Trump vermutlich ansehe, was er mit Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni oder Ungarns Ministerpräsidenten Viktor Orbán machen könne. Europa und China seien riesige Märkte für die USA. Die Vereinigten Staaten hätten allerdings nicht mehr viel Industrie. Und da müsse Europa geeint bleiben und könne „mit einem gewissen Selbstbewusstsein auftreten“, forderte Menne.

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In Bezug auf politische Veränderungen warnt Menne vor extremen Lösungen. „Ich finde es ganz gefährlich, wenn Menschen sagen, wir brauchen einen großen Knall, weil das ist ja wirklich so, dass Menschen jetzt sagen: Ach ja, das ist der Lauf der Welt.“ Stattdessen sieht sie Krisen als Chance für notwendige Veränderungen.

Trotz aktueller Herausforderungen bleibt Menne optimistisch. „Wir müssen Menschen zum Wählen bewegen. Wir müssen mehr auch in den Diskurs gehen und sagen, was nicht gut läuft, wenn wir die falschen Parteien wählen.“ Sie verwies auf die Bedeutung von Kommunalpolitik und rief zu mehr Engagement auf. „Da ist auch jeder einzeln aufgefordert, ein bisschen was für die Politik zu tun.“

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Donald-Trump-T-Shirts (Archiv)

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