Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir betont in einem Podcast, dass das Schweigen über Straftaten von Migranten schädlich für das Zusammenleben in Deutschland sei und die Probleme nur verschärfe. Er plädiert dafür, Menschenrechte unabhängig von der politischen Unterstützung zu betrachten und warnt vor der Identitätspolitik, die seiner Meinung nach nach rechts tendiert. Özdemir kritisiert zudem, dass die Gesellschaft oft die Verantwortung für das Verhalten einzelner krimineller Migranten auf die gesamte Gruppe abwälzt, was zu einem ungerechten Stigmatisierung führt.
Berlin () – Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) warnt davor, Straftaten von Migranten totzuschweigen. „Die Leute, die sagen, man darf darüber nicht reden, die Leute, die sagen, wenn man darüber spricht, ist es ein Problem, die schaden dem Zusammenleben, die leiten Wasser auf die Mühen von AfD und von Frau Wagenknecht und wie die alle heißen“, sagte er in einem Podcast der Funke-Mediengruppe.
„Ich muss doch jede Art von Einschränkung der Freiheit von Frauen, von Schwulen, von Lesben, von Kindern, von wem auch immer ansprechen, ohne dass mir die einen vorwerfen, ich würde nur das eine sehen und die anderen vorwerfen, ich würde nur das andere sehen.“
Özdemir rief dazu auf, dass „dieser Irrsinn aufhört, dass die einen sich stärker zuständig fühlen dafür, den Rassismus aus der deutschen Mehrheitsgesellschaft gegen migrantisch gelesene Menschen oder wie immer man das heutzutage nennt, anzusprechen – und die anderen wiederum vor allem Gewalt, Sexismus und so weiter von Menschen mit Migrationshintergrund ansprechen“.
Özdemir warnte davor, Menschenrechte danach zu beurteilen, ob die richtigen oder die falschen applaudierten. „Sondern ich muss doch vom Problem her denken und mir eine Meinung zum Problem verschaffen und nicht vorher schon die Schere im Kopf ansetzen.“ So verrate man die Werte der französischen Revolution und die Werte der Aufklärung. „Da komme ich aber her. Ich habe mit Identitätspolitik nichts am Hut. Das gehört nach rechts außen.“ Es gebe leider einige „Verwirrte“ aus dem progressiven Bereich, die glaubten, dass jetzt Identitätspolitik progressiv sein solle. „Bitte nicht. Das ist ein Irrtum.“
Der Politiker mit türkischen Wurzeln, der für das Amt des Ministerpräsidenten in Baden-Württemberg kandidieren will, sagte: „Wir haben es einfach gestrichen satt, dass wir ständig angesprochen werden auf Leute, mit denen wir nichts zu tun haben. Nur weil der deutsche Staat es nicht hinbekommt, einige wenige Leute, es handelt sich ja um wenige Leute, die über die Stränge schlagen, die sich unmöglich verhalten. Weil das nicht hinbekommen wird, zahlen wir die Zeche dafür, dass wir quasi ständig in Mitleidenschaft gezogen werden.“
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Cem Özdemir (Archiv)
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