Ex-BND-Chef für Gesamtrevision der "Sicherheitsarchitektur"

Ex-BND-Chef für Gesamtrevision der "Sicherheitsarchitektur"

Der ehemalige BND-Präsident Gerhard Schindler fordert angesichts der Warnungen vor einer russischen Aufrüstung umfassende Reformen der deutschen Sicherheitsarchitektur, einschließlich des Militärs. Er betont die Notwendigkeit, die Zuständigkeiten und Ressourcen der Sicherheitsbehörden zu klären und Deutschland in Bereichen wie Spionageabwehr, Kriminalitätsbekämpfung und Cyber-Schutz zu verbessern. Schindler mahnt, dass Deutschland seine kriegerische Einsatzfähigkeit stärken müsse, um wirksam auf geopolitische Herausforderungen reagieren zu können.

Berlin () – Der ehemalige BND-Präsident Gerhard Schindler hat nach den Warnungen seines Nachfolgers Bruno Kahl vor russischer Aufrüstung umfassende Konsequenzen für Deutschlands Sicherheitsbehörden gefordert. „Die derzeitige Situation drängt förmlich danach, eine Gesamtrevision der deutschen Sicherheitsarchitektur einschließlich des Militärs vorzunehmen“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Samstagausgaben).

„Zu klären ist, welche Organisation welche Sicherheitsaufgaben erfüllen soll und welche personelle und materielle Ausstattung und vor allem welche Befugnisse hierfür erforderlich sind. Eine solche Gesamtrevision gab es in Deutschland noch nie.“

Deutschland müsse „bei der Spionageabwehr, der Bekämpfung von allgemeiner und organisierter Kriminalität und des Terrorismus sowie bei der generellen Abwehr von Gefahren aus dem Cyberraum besser werden“, fügte Schindler hinzu.

Die zunehmend hybride Kriegsführung Russlands sei „zurzeit nur die Spitze des Eisbergs“. Der frühere Geheimdienstchef hob hervor: „Zeitenwende heißt konkret: Deutschland muss kriegstüchtig werden. Nur dann kann Abschreckung und Einfluss auf die geopolitischen Herausforderungen funktionieren.“ Eine Benennung der Ziele allein reiche nicht aus. „Jetzt muss auch die praktische Umsetzung erfolgen. Und da gibt es viel Luft nach oben.“

Siehe auch:  Bericht: Wirtschaftsministerium schränkte Waffen-Transparenz ein
Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Bundesnachrichtendienst (Archiv)

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