IW stellt Feiertagsregelungen infrage

  • Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), fordert längere Arbeitszeiten und hinterfragt aktuelle Feiertagsregelungen aufgrund des Fachkräftemangels.
  • Er sagt, dass nur auf Zuwanderung zu setzen eine egoistische Haltung sei und man mehr im Land halten müsse.
  • Hüther befürwortet den Vorschlag von CDU-Wirtschaftspolitiker Jens Spahn, die mit 63 Jahren abzuschaffen.

() – Der Direktor des arbeitnehmernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, fordert angesichts des Fachkräftemangels eine längere Arbeitszeit – und stellt auch die aktuellen Feiertagsregelungen infrage. “Nur auf Zuwanderung zu setzen, ist eine egoistische Haltung”, sagte Hüther den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagsausgaben).


“Wir müssen darüber diskutieren, wie wir hierzulande unsere Arbeitszeit erhöhen können – sei es durch mehr Wochenarbeitsstunden oder über neue Feiertagsregelungen.” Es sei für die bequem, ausschließlich auf Zuwanderung setzen zu wollen, es werde aber nicht funktionieren, mahnte der IW-Chef. “Man muss erst mal die Leute auf der Welt finden, die unbedingt unsere machen wollen.” Positiv bewertete Hüther den Vorstoß von CDU-Wirtschaftspolitiker Jens Spahn, die Rente mit 63 Jahren abschaffen zu wollen. Dies wäre “schnell umsetzbar”, so der IW-Direktor. Eine Korrektur von politischen Fehlanreizen wie der Rente mit 63 sei in Kombination mit einer verstärkten Zuwanderung nötig. Man müsse aber auch versuchen, mehr Menschen im Land zu halten. “Jährlich haben wir eine Zuwanderung von rund 800.000 Menschen, gleichzeitig verlassen 600.000 Menschen das Land. Würden wir jenen Teil dieser Menschen, die unfreiwillig auswandern, hier halten können, könnten wir dem Fachkräftemangel besser begegnen – und hätten geringere Integrationskosten”, sagte der Ökonom.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Michael Hüther

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