Studie: Ampel-Vorhaben könnten am Fachkräftemangel scheitern

  • Prognos-Institut: Ampel-Regierung könnte wesentliche Ziele ihres Koalitionsvertrags verfehlen wegen Fachkräftemangel.
  • Energiewende, Mobilitätswende, Wohnungsbau und Verbesserung der Kinderbetreuung möglicherweise nicht wie geplant realisierbar.
  • Forschende sehen deutliche Risiken für Zielerreichung durch personelle Engpässe.
  • Studienleiter empfiehlt, Ziele neu zu bewerten und umsetzbar zu gestalten.
  • Besonders ernüchternde Analyse für Wohnungsbau: Ampel- wollen 400.000 Wohnungen pro Jahr bauen, aber Ziel wird verfehlt.
  • Personal fehlt auch in Bereichen wie erneuerbare Energien, Kinderbetreuung, Bahn oder Automobilbau.
  • Erhöhung von Arbeitszeiten bei Teilzeitbeschäftigten und Erwerbsbeteiligung von laut ForscherInnen mäßig erfolgversprechend.

Berlin () – Die Ampel-Regierung könnte nach Einschätzung des Prognos-Instituts wesentliche Ziele ihres Koalitionsvertrags verfehlen, weil es an Fachkräften mangelt. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben) berichten.


Demnach ist es fraglich, ob sich die Energiewende, die Mobilitätswende, der Wohnungsbau und die Verbesserung der Kinderbetreuung wie geplant realisiert lassen. “Wir sehen in allen Bereichen deutliche Risiken, dass die Zielerreichung durch personelle Engpässe gefährdet ist”, schreiben die Forscher. Studienleiter Oliver Ehrentraut sagte den Funke-Titeln: “Die Ampel-Regierung sollte ihre Ziele neu bewerten. Es ist zwar richtig, sich ambitionierte Ziele zu setzen. Aber sie müssen auch umsetzbar sein.”

Besonders ernüchternd fiel die Analyse für den Wohnungsbau aus: Die Ampel will pro Jahr 400.000 Wohnungen bauen lassen, verfehlt das Ziel aber schon jetzt deutlich – unter anderem wegen des bereits jetzt bestehenden Mangels an Personal. Im Bauhauptgewerbe arbeiten zurzeit rund 930.000 . Die Forscher gehen davon aus, dass das Arbeitskräfteangebot bis zum Ende des Jahrzehnts weiter schrumpfen wird.

“Das Ziel, eine deutliche Steigerung des Wohnungsbaus zu erreichen, ist demnach kaum erreichbar.” Kritisch sieht es ebenfalls bei den erneuerbaren Energien aus, die die Ampel in den kommenden Jahren massiv ausbauen will. Personal fehlt aber auch in der Kinderbetreuung, bei der Bahn oder im Automobilbau. Die von der propagierte Strategie, Teilzeitbeschäftigte zu längeren Arbeitszeiten zu bewegen und die Erwerbsbeteiligung von Frauen zu erhöhen, halten die Forscher für mäßig erfolgversprechend: In den betrachteten - und Bauberufen arbeiteten heute relativ wenige Frauen und Teilzeit-Jobber.

Zudem könnten Berufswahl und Arbeitszeitentscheidungen nicht verordnet werden, sie seien unter anderem das Ergebnis langjährig geprägter Rollenbilder.

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Bauarbeiter

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