Handwerksverband zählt 40.000 unbesetzte Lehrstellen

  • Im Handwerk sind derzeit noch knapp 40.000 Ausbildungsstellen unbesetzt.
  • Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) Präsident Jörg Dittrich ermutigt Jugendliche, diese Chancen zu nutzen.
  • Besonderer Bedarf besteht in Klimaberufen, am Bau, sowie in Lebensmittel- und Gesundheitsbereichen.
  • Fachkräfteeinwanderungsgesetz kann nur Teil der Lösung sein; inländische Fachkräfte-Potenziale müssen stärker genutzt werden.
  • Mehr Vollzeitarbeitsmöglichkeiten für Frauen nötig, um Vereinbarkeit von und Kindern zu verbessern.
  • Problematisch: hohe Zahl von Schulabgängern ohne Abschluss und Studienabbrechern, mangelnde Beratung über berufliche Bildung an Gymnasien.
  • Rund 600.000 junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren haben weder eine Ausbildung noch ein Studium begonnen.
  • Politik muss dringend mehr auf diese Probleme achten.

() – Im Handwerk sind derzeit noch knapp 40.000 Ausbildungsstellen unbesetzt. “Ende April waren bei unseren Handwerkskammern noch knapp 40.000 offene Ausbildungsplätze gemeldet”, sagte der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Jörg Dittrich, der “Rheinischen Post” (Donnerstagausgabe).

“Ich kann Jugendliche nur ermutigen: Nutzt diese 40.000 Chancen und startet eine Ausbildung”, so Dittrich. “Wegen des großen Bedarfs an handwerklichen Fachkräften für die Transformationen brauchen wir jede und jeden im Handwerk.” Allerdings sei es schwierig für Handwerksbetriebe, genügend Bewerber zu finden. “Besonders groß ist der Bedarf bei den Klimaberufen, also etwa bei Heizung-Sanitär-, bei Elektroinstallateuren, generell am Bau, aber auch in den Lebensmittel- oder in den handwerklichen Gesundheits-Berufen”, sagte Dittrich.

Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz könne nur einen Beitrag zur Lösung des Problems leisten. “Wir müssen uns viel stärker darauf konzentrieren, die inländischen Fachkräfte-Potenziale zu heben.” Mehr Frauen müssten die Möglichkeit der in Vollzeit bekommen. “Dafür müssen wir mehr tun für die Vereinbarkeit von Beruf und Kindern.”

Auch die “hohe Zahl von jährlich über 50.000 jungen Menschen, die die Schule ohne Abschluss abbrechen, ist nicht hinnehmbar”, sagte Dittrich. Zudem gebe es weiterhin zu viele Abiturienten, die ein Studium beginnen und dann wieder abbrechen. “An den Gymnasien ist es immer noch so, dass die Schülerinnen und Schüler vor allem eine Studienberatung erhalten und die Perspektiven beruflicher Bildung gar nicht vorkommen”, sagte er. “Auch der Übergang von der Schule in die Ausbildung funktioniert nicht mehr richtig, verschärft durch die -Jahre. Laut Mikrozensus gibt es aktuell rund 600.000 junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren, die zwar die Schule verlassen haben, aber danach nicht in einer Arbeitsstelle oder in der Berufsausbildung angekommen sind, also weder eine Ausbildung oder Studium begonnen haben”, sagte der ZDH-Präsident.

“Hier muss die Politik dringend mehr hinschauen.”

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de
Bildhinweis: Haus des Deutschen Handwerks

Handwerksverband zählt 40.000 unbesetzte Lehrstellen

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